Der in London ansäßige Smartphone-Hersteller Nothing macht mit dem markanten Werbespruch „Wir haben iMessage für Android gemacht“ auf sich aufmerksam. Natürlich kann auch Nothing nicht mit einer offiziellen Version von iMessage auf seinen Telefonen dienen, doch stellt der Hersteller die Kompatibilität zu Apples Messaging-System auf Umwegen bereit.

Eine neue Messenger-Integration namens „Nothing Chats“ will es ermöglichen, dass Nutzer des aktuellen Smartphone-Modells Phone (2) von Nothing auch direkt über iMessage kommunizieren können, also mit einer blauen statt grünen Sprechblase dargestellt werden und auch den damit verbundenen Funktionsumfang erhalten. Vom Start weg sollen Gruppenchats, die „es wird geschrieben“-Anzeige mit den animierten Punkten, Sprachnachrichten und das Teilen von Medien in voller Auflösung unterstützt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen dann auch Lesebestätigungen angezeigt werden und Reaktionen und Antworten auf einzelne Nachrichten möglich sein.

iCloud-Anmeldedaten in fremden Händen

Der Haken an der Sache: Ihr müsst eure iCloud-Anmeldedaten einem Drittanbieter anvertrauen. Nothing kooperiert für die iMessage-Anbindung mit dem Anbieter Sunbird. Wie die für Android entwickelte Sunbird-App die Kommunikation mit den Apple-Servern im Detail aufrecht erhält, lassen die Entwickler nicht raus. Sunbird beteuert lediglich, dass sie auf ihren Servern keine Nutzerdaten speichern und die Kommunikation vollständig verschlüsselt abläuft. Eine Offenlegung des Quellcodes ihrer Anwendung lehnen die Sunbird-Entwickler allerdings „aus Sicherheitsgründen“ ab.

Interessant ist dieser Ansatz aber in jedem Fall, zumal sich Apple inzwischen verstärkt dafür kritisieren lassen muss, dass iPhone-Besitzer für die Kommunikation mit Android-Nutzern auf den veralteten SMS-Standard verlassen müssen, wenn sie keine alternativen Messenger wie WhatsApp verwenden wollen. Mit RCS steht längst ein moderner Branchenstandard zur Verfügung, der den verschlüsselten, kostenfreien und einfachen Versand von Kurznachrichten, Bildern und Videos plattformübergreifend ermöglicht, der von Apple allerdings gezielt boykottiert wird.

Blog

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *