Der Streamingdienst Disney+ hat sich verpflichtet, ab dem 1. Juni 2025 keine technischen Zugangshürden mehr einzusetzen, die den Zugriff auf bereits bezahlte Inhalte einschränken. Vorausgegangen war eine Abmahnung der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, nachdem Kunden vor Ablauf ihrer Premium-Abos vom Zugang zu ihrem Nutzerkonto ausgeschlossen worden waren – es sei denn, sie stimmten einem neuen Abo-Modell zu oder kündigten aktiv.
Zugang nur mit Zustimmung zu Vertragsänderungen
Konkret wurden Nutzern kurz vor Ende ihrer laufenden Mitgliedschaft keine Inhalte mehr angezeigt. Stattdessen erschien betroffenen Anwendern eine Abfrage mit drei Optionen: ein teureres Abonnement, eine Vertragskündigung oder der Wechsel in einen anderen Tarif. Ohne aktive Entscheidung blieb der Zugang zu bereits gezahlten Leistungen gesperrt. Dieses Vorgehen sei nicht zulässig, so die Auffassung der Verbraucherschützer.
Bezahlte Leistungen müssten ohne zusätzliche Bedingungen zugänglich bleiben, betont Iwona Husemann von der Verbraucherzentrale NRW. Die Kopplung an Vertragsänderungen verstoße gegen geltendes Verbraucherrecht.
Vertragsstrafe bei Wiederholung
Mit der Unterlassungserklärung verpflichtet sich Disney+, die beanstandete Praxis spätestens zum 31. Mai 2025 zu beenden. Sollte der Anbieter nach dem Stichtag erneut den Zugang zu bezahlten Inhalten blockieren, wird eine Vertragsstrafe fällig. Betroffene Streaming-Abonnenten können sich ab dem 1. Juni direkt an die Verbraucherzentrale NRW wenden, wenn ihnen der Zugriff trotz laufender Zahlung erneut verwehrt wird.
Preiserhöhung im Oktober
Disney+ hat seine Abo-Preise zuletzt im Oktober 2024 erneut angehoben. Besonders betroffen sind Neukunden und zurückkehrende Abonnenten, für die das werbefreie Premium-Abo seitdem 13,99 Euro pro Monat kostet – zuvor waren es 11,99 Euro. Auch das Standard-Abo ohne Werbung wurde teurer. Unverändert blieb lediglich die günstigste Option mit Werbung für 5,99 Euro monatlich.
Bereits im Jahr zuvor hatte Disney+ die Preise deutlich angezogen. Parallel zur Preisentwicklung verschärfte der Anbieter auch seine Regeln zur Nutzung: Seit Herbst 2024 wird aktiv gegen Account-Sharing vorgegangen. Wer seinen Zugang mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts teilen möchte, kann dies gegen Aufpreis legalisieren.
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