Mehr als 128.000 Bewertungen und ein Schnitt von 4,7 Sternen sollten eigentlich eine klare Sache für eine Empfehlung sein. Doch so empfehlenswert, wie es im App Store den Anschein macht, scheint die Abnehm-App Fastic nicht zu sein. Nach einer Leserzuschrift haben wir nicht nur die Rezensionen im App Store überprüft, sondern uns die App auch selbst angesehen – und haben eine Falle entdeckt, die euch schnell 99 Euro kosten kann. Worum geht es?

„Bei der App Fastic wird mit einem kostenlosen Belohnungsprogramm geworben“, heißt es in einer Leserzuschrift an uns. „Nach kurzer Zeit kommt dann aber plötzlich eine Rechnung über 99 Euro. Ein klarer Hinweis auf einen kostenpflichtigen Vertrag fehlt. Bei mir gab es z. B. keinen Button mit der Aufschrift ‚zahlungspflichtig bestellen‘, was ja eigentlich verpflichtend wäre.“

Wie genau kann das sein und was ist passiert? Nach der Installation von Fastic muss man sich zunächst einmal durch einen Fragenkatalog kämpfen und zahlreiche Daten angeben, wie etwa das aktuelle Gewicht und das Wunschgewicht. Natürlich muss man auch an einem Glücksrad drehen, bekommt „zufällig“ einen Promotion-Code und wird dann auf die Abos im App Store aufmerksam gemacht. Will man sich die App erst einmal ohne In-App-Kauf ansehen, erscheint direkt als Nächstes, noch vor der eigentlichen Nutzung der App, ein Angebot für „1 Jahr Fastic Plus Gratis“. Zudem heißt es:

Kein Abo. Keine Verlängerung
Einfach Fastic App öffnen, 2x täglich Essen tracken. Das war’s!
100% kostenlos wenn Du für 2 Wochen täglich 2x Essen trackst.

Das klingt so weit nicht schlecht. Allerdings wird recht schnell klar, warum Fastic so großzügig mit seinem Plus-Paket für ein Jahr ist. Denn im „Kleingedruckten“ direkt unter dem Angebot, versteckt unter ausklappbaren FAQ-Fragen, heißt es: „Wenn du es nicht schaffst [Anmerkung: zwei Mal täglich dein Essen zu tracken], bekommst du trotzdem automatisch Zugriff auf Fastic Plus und erhältst eine Rechnung über 99 €. Kein Abo, keine versteckten Kosten. Das ist Teil unseres Prinzips. Wer startet, übernimmt Verantwortung. Du wirst ernst genommen und genau das hilft dir, dran zu bleiben Du hast dann in jedem Fall ein volles Jahr Zeit, weiter an deiner Gesundheit zu arbeiten.“

Genau auf dieses vermeintlich kostenlose Angebot scheint auch unser Leser hereingefallen zu sein. Und damit ist er nicht allein, wenn man einen Blick auf die Rezensionen von Fastic im App Store wirft. Allein in den letzten Tagen gab es mehr als ein Dutzend Rezensionen mit Beschwerden über das vermeintliche Gratis-Angebot.

Rechtlich gesehen vermag ich dieses Angebot nicht beurteilen zu können. Aus meiner Sicht ist aber klar, worauf es der aus Deutschland stammende Anbieter absieht: Man geht davon aus, dass ihr es mindestens an einem der 14 Tage vergesst, zwei Mahlzeiten in die App einzutragen. Selbst nachtragen ist verboten. Wir sagen daher ganz klar: Lieber einen großen Bogen um Fastic machen, daher verzichten wir auch liebend gerne auf eine Verlinkung in den App Store.

Der Beitrag Abnehm-App Fastic lockt mit gefährlicher Gratis-Aktion erschien zuerst auf appgefahren.de.

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