Der von Elon Musks Unternehmen xAI entwickelte KI-Chatbot Grok ist direkt in X – ehemals Twitter – integriert. Die Künstliche Intelligenz ist vergleichbar mit ChatGPT, basiert aber auf einem eigenen großen Sprachmodell, das aktuell als Grok-1.5 vorliegt. Grok lässt sich nutzen, um Antworten auf Fragen in natürlicher Sprache zu erhalten, oder auch Daten und Trends von X in Echtzeit auswerten zu lassen.
Nun sorgt eine aktuelle Enthüllung des KI-Forschers Jeremy Howard für Aufsehen: Dieser entdeckte eine explizite Anweisung im System-Prompt, die Ansichten des X-Gründers Elon Musk zu berücksichtigen. Howard teilte seine Entdeckung in einem Video bei X und berichtet dort, dass 54 von 64 Zitaten bezüglich einer Anfrage zur Lage in Israel und Palästina sich auf Elon Musk beziehen.
„Hier ist ein vollständiges, unbearbeitetes Video, in dem Grok nach seiner Meinung zur Situation zwischen Israel und Palästina gefragt wird. Zunächst wird auf Twitter nach Elons Meinung gesucht. Dann wird im Internet nach Elons Ansichten gesucht. Schließlich werden am Ende einige nicht von Elon stammende Informationen hinzugefügt. 54 von 64 Zitaten beziehen sich auf Elon.“
Diese Entdeckung dürfte der andauernden Diskussion um die Neutralität von KI-Modellen eine neue Komponente hinzugefügt haben. Die von Howard veröffentlichten Informationen geben preis, dass der System-Prompt bei der Beantwortung von Anfragen „Elon Musks Prinzipien, Werte und Positionen“ berücksichtigen solle. Vor allem bei kontroversen Themen sei dies der Fall. Das Magazin t3n berichtet dazu auch:
“Diese neue, direkte Instruktion steht in einer Linie mit früheren Beobachtungen. Bereits im Jahr 2024 hatten KI-Expert:innen entdeckt, dass Grok bei bestimmten Themen auffällig oft die Meinungen von Musk auf X recherchierte und als Quelle heranzog. Damals war jedoch unklar, ob dieses Verhalten beabsichtigt war.“
Zu der Zeit hatte der britische Programmierer Simson Willison vermutet, dass dies ein unbeabsichtigter Nebeneffekt der KI sein könne. Damals konnte die KI-Analyse nicht feststellen, dass eine explizite Anweisung, Musks Aussagen zu bevorzugen, vorhanden sei. Wie die neuen Erkenntnisse von Jeremy Howard nun zeigen, ist die Priorisierung von Elon Musk in Grok mit voller Absicht erfolgt.
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