Apple hat mit CarPlay Ultra einen neuen Anlauf gestartet, um sein Infotainmentsystem tiefer in die Fahrzeuge kooperierender Autobauer zu integrieren. Anders als die bekannte CarPlay-Oberfläche beschränkt sich CarPlay Ultra nicht mehr nur auf Medien und Navigation, sondern übernimmt auch Fahrzeuganzeigen, Fahrmodi und die Klimasteuerung.
Das Setup umständlicher, die Verbindung instabil | Bild: Michael Teo Van Runkle
Getestet werden kann das System bislang fast ausschließlich in Neufahrzeugen von Aston Martin. Ein Erfahrungsbericht aus Los Angeles wirft jedoch Fragen auf, vor allem zur Zuverlässigkeit und Alltagstauglichkeit der neuen Lösung.
Verbindungsprobleme und Anzeige-Aussetzer
CarPlay Ultra benötigt ein iPhone ab Generation 12 mit der aktuellen iOS-Version und verbindet sich per Bluetooth mit dem Fahrzeug. In der Praxis zeigt sich: Die Ersteinrichtung dauert länger als bei klassischem CarPlay, und der Verbindungsaufbau nach Unterbrechungen ist fehleranfällig. Wer sein Telefon während der Fahrt ausschaltet, muss die Verbindung oft manuell zurücksetzen. Selbst ein vollständiger Systemausfall mit schwarzem Bildschirm trat während des Tests auf.
Der Drehzahl-Anzeiger hängt manchmal hinterher | Bild: Michael Teo Van Runkle
Auch bei der grafischen Darstellung gibt es Kritik: Zwar lässt sich das Kombiinstrument optisch anpassen, doch bei sportlicher Fahrweise fiel eine spürbare Verzögerung der Drehzahlanzeige auf. Die native Aston-Martin-Oberfläche reagierte hier deutlich präziser. Die Integration der Fahrzeugfunktionen in das zentrale Infotainment funktionierte hingegen besser: Klimaanlage und Fahrmodi ließen sich über CarPlay Ultra teilweise einfacher steuern als über die werkseitige Oberfläche.
Erfahrungsbericht: Eine Woche mit CarPlay Ultra
Eingeschränkte App-Auswahl
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Einschränkung auf Apple-eigene Dienste: In den zentralen Anzeigen ist ausschließlich Apple Maps erlaubt. Drittanbieter-Apps wie Google Maps oder Waze lassen sich zwar auf dem Hauptbildschirm anzeigen, erscheinen aber nicht im digitalen Cockpit.
Optisch macht CarPlay Ultra einiges her | Bild: Michael Teo Van Runkle
Unklar bleibt zudem, wie rechtlich mit dem erweiterten Zugriff von Apple auf Fahrzeugdaten umgegangen wird. Die Frage, wer bei Fehlfunktionen oder Eingriffen in Fahrassistenzsysteme letztlich haftet, ist bisher ungeklärt. Hersteller, Nutzer und Versicherer stehen hier vor offenen Fragen.
Ob CarPlay Ultra in der jetzigen Form überzeugt, darf bezweifelt werden. Ob andere Hersteller das System übernehmen, bleibt vorerst offen.
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