Ich kenne mich ja ganz gut aus, was das „Leaken“ von noch nicht offiziell vorgestellten Produkten anbelangt. Rund um den Hueblog habe ich eine große Community aufgebaut und irgendwo im Netz tauchen vorab immer irgendwelche Daten auf. Zumeist, weil irgendjemand nicht ganz genau aufpasst, was er im Netz veröffentlicht. Dass es auch andere Wege gibt, um an solche Informationen zu gelangen, scheint nun der Fall Jon Prosser zu zeigen.
Der bekannte YouTuber hat im Frühjahr gleich mehrere Videos rund um das Thema „iOS 19“ veröffentlicht und dabei gleich mehrere Treffer gelandet. Bereits lange vor Apples Keynote auf der WWDC im Juni hat er das Liquid Glass Design ziemlich akkurat zeigen können. Nun wurde er von Apple verklagt. Was genau ist passiert?
Apple hat Klage gegen Jon Prosser und seinen Mithelfer Michael Ramacciotti eingereicht. Die komplette Klage, Apple geht es um die Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen, könnt ihr bereits online nachlesen.
So soll Prosser an die Apple-Leaks gekommen sein
In Apples Klageschrift wird eine Abfolge von Ereignissen geschildert, die mutmaßlich zu den Leaks geführt haben. Im Zentrum steht dabei ein Entwickler-iPhone, das sich im Besitz von Ethan Lipnik, einem mittlerweile entlassenen Apple-Mitarbeiter und Freund von Ramacciotti, befand. Apple zufolge sollen Prosser und Ramacciotti geplant haben, Zugang zu diesem Gerät zu erhalten, den Passcode herauszufinden und mittels Standortverfolgung herauszufinden, wann Lipnik für längere Zeit abwesend sein würde. Prosser habe Ramacciotti dafür eine finanzielle Gegenleistung angeboten, um an das Entwicklergerät zu gelangen.
Weiter führt Apple aus, dass Ramacciotti Zugriff auf Lipniks Entwickler-iPhone genommen und einen FaceTime-Anruf mit Prosser durchgeführt habe, bei dem das auf dem Gerät laufende iOS 26 gezeigt wurde. Prosser soll diesen Anruf per Bildschirmaufnahme festgehalten und das Material anschließend an Dritte weitergegeben haben. Die Aufnahmen seien zudem als Grundlage für nachgestellte Renderings von iOS 26 in seinen Videos verwendet worden.
Das sagt der Angeklagte
Auf die erste Berichterstattung im Netz, die von MacRumors erfolgte, hat sich Jon Prosser mittlerweile auf Social Media geäußert. „Ich habe ganz sicher nicht ‘geplant‘, auf das Telefon von jemandem zuzugreifen, und war mir der Situation, die sich abspielte, nicht bewusst“, schreibt der YouTuber. Zudem ist er der Meinung: „Das entspricht nicht meiner Wahrnehmung der Dinge. Ich freue mich darauf, mit Apple darüber sprechen zu können.“
Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich diese Geschichte in den nächsten Wochen und Monaten weiter entwickeln wird. Wir werden sicherlich noch mehr darüber erfahren…
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