Ich verstehe bis heute leider nicht wirklich, was Tado sich bei seinen Entscheidungen der letzten Jahre gedacht hat. Man hat das beste Smart Home Thermostat aller Zeiten auf den Markt gebracht, erlaubt es den Nutzerinnen und Nutzern aber nicht, es gemeinsam mit den bisherigen Geräten zu nutzen. Auf der einen Seite setzt man mit Matter over Thread auf einen offenen Standard, auf der anderen Seite drängt man in der hauseigenen App zum Abschluss eines Abos.
Nachdem man vor einigen Monaten mit einer potenziellen Zwangsgebühr für die Nutzung der hauseigenen App experimentiert hat, die Pläne dann aber zum Glück verworfen hat, geht es nun mit der nächsten Geschichte weiter. Dieses Mal sind Personen betroffen, die die Geräte von Tado mit der beliebten Smart Home Plattform Home Assistant nutzen. Konkret geht es um die Begrenzung der bisher frei zur Verfügung stehenden Cloud-API, wie Tado auf Github erklärt.
Ein kleiner Teil der Nutzer verursacht hohe Serverkosten
Hintergrund ist, dass ein kleiner Teil der Nutzerinnen und Nutzer mit sehr vielen Anfragen überdurchschnittlich hohe Serverkosten verursacht. Bisher war die REST-API zwar nicht offiziell für Drittanbieter vorgesehen, wurde aber offen genutzt – etwa von Home Assistant oder von Anwendern mit eigenen Skripten. Künftig sollen einfache Abfragen wie Temperatur- oder Feuchtigkeitswerte möglichst lokal, etwa über HomeKit (für V3/V3+) oder Matter (für Tado X) erfolgen. Für komplexere Funktionen, die lokal nicht möglich sind – etwa die Steuerung von Warmwasser – bleibt die Cloud-API weiterhin verfügbar.
Genau hier kommt es nun für diejenigen, die zahlreiche Abfragen versenden, zu Einschränkungen. Ohne Auto-Assist-Abo sind 100 API-Requests pro Tag erlaubt, mit Abo bis zu 20.000. Die Umstellung erfolgt schrittweise über sechs Monate. Damit sollen Stabilität und Transparenz gewährleistet bleiben, ohne den Zugang für alle komplett einzuschränken. Parallel arbeitet Tado bereits mit den Home-Assistant-Entwicklern zusammen, um Lösungen für die Community zu finden und den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Für mich persönlich ist es schwer nachvollziehbar, wie viele Installationen von dieser neuen Einschränkung betroffen sind und wie die Zahl der Cloud-Abfragen möglicherweise gesenkt werden kann, ohne den Komfort einzuschränken. Dazu stecke ich in zu wenig in der Home Assistant Welt. Auch wenn die ganze Geschichte schon wieder einen seltsamen Beigeschmack hat, sollte es bei der „normalen“ Nutzung über die Tado-App und über Apple Home keine Einschränkungen geben.
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