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Dacia hat mit dem Hipster Concept ein Mini-Elektroauto präsentiert, das weniger als 15.000 Euro kosten soll. Ziel des Unternehmens ist es, die Elektromobilität möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen – und einen Antwort auf die immer größer und teurer werdenden SUVs zu liefern.

Hintergrund: Dacia Hipster Concept

Der Dacia Hipster ist aktuell noch ein Konzeptfahrzeug. Dem Vernehmen nach könnte er 2027 auf den Markt kommen und in zwei Varianten angeboten werden. Die Einstiegsversion soll auf 45 km/h gedrosselt und für Fahranfänger unter 18 Jahren mit Rollerführerschein fahrbar sein. Variante zwei soll eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 90 km/h haben und autobahntauglich sein.
Der präsentierte Mini-Stromer ist drei Meter kurz, 1,52 Meter hoch und 1,55 Meter breit. Der Dacia Hipster bietet Platz für vier Erwachsene. Der Kofferraum hat ein Volumen von 70 Litern und ist auf 500 Liter erweiterbar. Die Reichweite soll bei 100 bis 200 Kilometern liegen. Laut Dacia würden Autofahrer in Frankreich etwa ohnehin nur 40 Kilometer pro Tag zurücklegen. In anderen Ländern zeichnet sich ein ähnliches Bild ab – vor allem bei E-Autos.
Bislang hat Dacia keinen offiziellen Kaufpreis genannt. Der Hipster wird vermutlich jedoch deutlich günstiger als der Spring, das mit 16.900 Euro bis dato günstigste Elektroauto von Dacia, sein. Je nach Variante könnte die Preisspanne bei 10.000 bis 15.000 Euro liegen. Der ADAC geht von einem Einstiegspreis von rund 13.000 Euro aus.

Einordnung: Dacia macht auf Hipster

Der Dacia Hipster macht seinem Namen in puncto Konzept und Design alle Ehren. Denn er ist durchaus mit einer „zu einer urbanen Subkultur gehörenden, jungen männlichen Person mit ausgefallener, nicht der aktuellen Mode entsprechender Kleidung und extravagantem, individualistischem Lebensstil“ vergleichbar – so die Definition von „Hipster“ im Duden.

Die Renault-Tochter hat dieses Lifestyle-Phänomen in ein Mini-Elektroauto gepackt und landet damit irgendwo zwischen urbaner Kultur und einem rollenden Karton. Der Hipster ist zwar größer als vergleichbare kleine Stromer wie der Opel Rocks-e oder Citroën Ami, ist mit seinen Maßen aber einer der wenigen Viersitzer unter den E-Kleinstwagen.

Ein Art Mini-SUV für Minimalisten und gleichzeitig ein Gegenpol zu den immer größer und teurer werdenden echten SUV. Reichweite und Leistung dürften eher pragmatisch sein, doch das ist gewollt. Denn der Hipster könnte eine Marktlücke in Europa erschließen – in Form eines erschwinglichen Mini-Stromers für Stadt und Land.

Stimmen

Romain Gauvin, Leiter Advanced Design und Exterior Design bei Dacia, zum Hipster: „Unser Ziel bei der Neugestaltung des echten Volksautos war es, ein unverwechselbares und einprägsames Design zu schaffen. Ein Auto, das mit drei Bleistiftstrichen skizziert werden kann. Dies ist das Dacia-typischste Projekt, an dem ich je gearbeitet habe. Es hat den gleichen Einfluss auf die Gesellschaft wie der Logan vor 20 Jahren. Es geht darum, etwas zu erfinden, das es heute noch nicht gibt.“
Regularien erschweren in Europa aber die Produktion. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will deshalb gegensteuern: „Millionen Europäer möchten erschwingliche europäische Autos kaufen, daher sollten wir in kleine, erschwingliche Fahrzeuge investieren, sowohl für den europäischen Markt als auch um der weltweit steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Aus diesem Grund werden wir vorschlagen, gemeinsam mit der Industrie an einer neuen Initiative für kleine, erschwingliche Autos zu arbeiten.“
Ich finde: „Das Konzept des Dacia Hipster weiß durchaus zu überzeugen. Aufgrund seines Designs wird der Hipster aber polarisieren. Mit der extravaganten Optik könnte Dacia sowohl einen Volltreffer als auch einen Reinfall landen. Letztlich wird aber auch der Preis über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.“

Ausblick: Kommt der Dacia Hipster auf die Straße?

Sollte der Dacia Hipster tatsächlich auf die Straße kommen, könnte er den E-Automarkt gehörig aufmischen – vorausgesetzt der Preis stimmt. Sollten die Anschaffungskosten zu hoch sein und das Design floppen, droht ihm jedoch eine Rolle im Kabinett der Kuriositäten.

Ladeinfrastruktur und Strompreise könnten jedoch ein Stolperstein sein, wenn die Politik nicht liefert. Falls der Spagat zwischen Preis, Lifestyle und Alltagstauglichkeit gelingt, könnte der Dacia Hipster aber eine Mini-Elektoauto-Ära prägen.

Noch steht das Konzept jedoch auf glänzendem Messeboden statt auf dem Asphalt. Ob Dacia die Euphorie vom Showroom auf die Straße übersetzen kann, hängt letztlich auch vom eigenen Mut ab, etwas zu wagen.

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