Bei der heute und morgen im bayerischen Straubing stattfindenden Verkehrsministerkonferenz ist die mangelnde Transparenz beim Laden an Elektrotankstellen Thema. Erneut wird dabei über die zum Teil stark überhöhten Preise an öffentlichen Ladesäulen diskutiert. Der Verkehrsminister von Baden-Württemberg Winfried Hermann fordert hier nun eine klare und verbindliche Regelung. Laut der Tagesschau wäre es Hermann am liebsten, wenn die Ladepreise bereits in den Navigations-Apps angezeigt würden.

Hermann kritisiert die enormen Preisunterschiede, die sich beim Laden von Elektrofahrzeugen nicht nur dadurch ergeben, ob man einen Vertrag mit dem Anbieter hat, sondern auch welche Karte man zum Bezahlen verwendet. Der ADAC kam bei einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Nutzer ohne Vertragsbindung bis zu 62 Prozent mehr bezahlen mussten. Der Höchstpreis für eine Kilowattstunde lag bei dem im Juli durchgeführten Test bei stolzen 84 Cent.

Bild: Kindel Media

Hermann bezeichnet eine solche Preisgestaltung als Wucher und verlangt, dass die Anbieter ihre Preisdaten offenlegen müssen. Diese Maßnahmen sind zum Teil bereits in einer EU-Verordnung enthalten, die Anbietern vorschreibt, dass die Preise direkt an der Ladesäule ersichtlich sein müssen. Allerdings haben die Anbieter bis Ende nächsten Jahres Zeit, um diese Vorgabe umzusetzen.

Doppelmoral der Energiekonzerne

Die von Hermann geforderten Maßnahmen tragen allerdings nicht dazu bei, die generell zum Teil völlig überzogenen Preisgestaltung an den Elektroladesäulen in geordnete Bahnen zu lenken. Wir hatten uns bereist im Sommer mit dem Thema auseinandergesetzt und auf die widersprüchliche Argumentation der Betreiber hingewiesen. Es sind vor allem die großen Energiekonzerne, die sich über mangelnde Nutzung ihrer Ladesäulen beschweren, dort aber zum Teil pro Kilowattstunde das Dreifache jener Preise berechnen, die ihre eigenen Kunden bezahlen, wenn sie das Auto zuhause tanken.

Es ist kaum anzunehmen, dass die Konzerne freiwillig auf diese Gewinne verzichte. Wünschenswert wären verpflichtende dynamische Preise, die vor allem auch die Überproduktion an Tagen mit viel Wind und Sonne berücksichtigen. Dies sollte eigentlich auch im Sinne der Energieanbieter sein, die sich ja bereits lautstark über die Kapazitätsgrenzen ihrer Netze beschweren. Auch dem Verbraucherzentrale Bundesverband zufolge ist eine staatliche Regulierung in diesem Segment dringend nötig.

Der Beitrag Verkehrsminister diskutieren über Ladepreise für Elektroautos erschien zuerst auf iphone-ticker.de.

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