Die Connectivity Standards Alliance (CSA) hat heute die Veröffentlichung von Matter 1.5 bekanntgegeben. Mit diesem Update für den Smart Home-Standard wird selbiger auf weitere wichtige Gerätekategorien und Anwendungsfälle ausgeweitet, darunter die Unterstützung von Kameras, Verschlüssen, Bodensensoren und neuen Energiemanagementfunktionen.

„Nach den qualitätsorientierten Updates Matter 1.4.1 und Matter 1.4.2, die Anfang dieses Jahres veröffentlicht wurden und erhebliche Verbesserungen bei Tests, Zertifizierungen und Entwicklertools mit sich brachten, markiert Matter 1.5 die nächste große funktionale Erweiterung des Standards. Die Veröffentlichung fügt eine Reihe der am häufigsten nachgefragten Gerätetypen und Funktionen hinzu, sodass Hersteller und Ökosysteme diese neuen Erfahrungen entwickeln, unterstützen und zertifizieren können.“

Neue Integration von Kameras

So berichtet die Connectivity Standards Alliance in einer Mitteilung. Matter 1.5 führt eine der am meisten erwarteten Ergänzungen der Spezifikation ein: Kameras. Entwickler und Entwicklerinnen können nun Kameras entwickeln und zertifizieren, die direkt mit Matter-fähigen Ökosystemen zusammenarbeiten, ohne dass benutzerdefinierte APIs oder Integrationen erforderlich sind. Matter-Kameras unterstützen Live-Video- und Audio-Streaming unter Verwendung der etablierten WebRTC-Technologie und ermöglichen Zwei-Wege-Kommunikation sowie lokalen und Fernzugriff über die Standardprotokolle STUN und TURN.

Die Spezifikation definiert auch die Unterstützung für Multi-Stream-Konfigurationen, Schwenk-/Neige-/Zoom-Steuerungen, Erkennungs- und Datenschutzzonen sowie flexible Speicheroptionen, einschließlich kontinuierlicher oder ereignisbasierter Aufzeichnung auf lokalen oder Cloud-Zielen. Matter 1.5 ermöglicht es Geräteherstellern, Kameras zu entwickeln, die Matter-basierte Interoperabilität bieten, und gleichzeitig Verbrauchern mehr Flexibilität zu geben, eine Vielzahl von Kameratypen und Preisklassen zu einem koordinierten Heimerlebnis zu kombinieren.

Verbesserte Unterstützung für Verschlüsse

Matter 1.5 führt darüber hinaus einen überarbeiteten und einheitlichen Ansatz für Verschlüsse ein, der eine breite Palette von Geräten wie Jalousien, Vorhänge, Markisen, Tore und Garagentore abdeckt. Durch ein vereinfachtes, modulares Cluster-Design können Hersteller verschiedene Bewegungstypen (z. B. Schieben, Drehen, Öffnen) und Konfigurationen (z. B. einzelne oder doppelte Paneele, verschachtelte Mechanismen) mit einer kleinen Anzahl von Bausteinen darstellen.

Für die Endkundschaft bedeutet dies eine konsistentere und flexiblere Steuerung von Verschlüssen über Apps und Ökosysteme hinweg, verbesserte Sicherheit durch präzise Positionsmeldungen und die Möglichkeit, den wichtigen Smart-Home-Anwendungsfall „Habe ich daran gedacht, die Garage zu schließen oder die Tür abzuschließen?“ auf eine Vielzahl von Geräten und Haustypen anzuwenden.

Ebenfalls neu in Matter 1.5 ist eine Erweiterung auf neue Anwendungsfälle in der Garten- und Pflanzenpflege durch die Unterstützung von Bodensensoren. Diese Geräte können die Feuchtigkeit und optional auch die Temperatur messen, um dabei zu helfen, optimale Bedingungen für Zimmerpflanzen, Gärten und Rasenflächen aufrechtzuerhalten. In Kombination mit Matter-basierten Wasserventilen oder Bewässerungssystemen können Bodensensoren zur intelligenten Automatisierung der Bewässerung eingesetzt werden.

Optimierungen im Energiemanagement

Matter 1.5 verbessert ebenfalls das Energiemanagement in Smart Homes durch eine standardisierte Übermittlung von Echtzeit-Preisen, Tarifen und CO₂-Daten. Geräte können so ihren Energieverbrauch und die Kosten besser berechnen, den Betrieb automatisch anpassen und erneuerbare Energien wie Solarstrom effizienter nutzen. Zudem ermöglicht die Version eine genauere Messung komplexer Tarife und unterstützt Netzbetreiber bei der Koordination von Lastmanagement und gesetzlichen Vorgaben. Neue Funktionen für das Aufladen von Elektrofahrzeugen fördern zudem bidirektionale Energieflüsse und Fahrzeug-zu-Netz-Anwendungen.

Durch die Unterstützung von TCP-Transport werden große Datenmengen zuverlässiger und effizienter übertragen, was Leistung und Akkulaufzeit verbessert. Insgesamt schafft Matter 1.5 damit eine sichere und einheitliche Basis für ein integriertes Energie- und Gerätemanagement in vernetzten Haushalten.

Den neuen Smart Home-Standard in Version 1.5 haben auch bereits erste Hersteller auf dem Schirm. So berichtet Eve Systems, dass man die Aufnahme von Kameras in die Matter 1.5-Spezifikation „als als Sternstunde für den Standard und als Musterbeispiel für die Zusammenarbeit innerhalb der CSA“ sieht. Gleichzeitig kündigt Eve als Kamera-Hersteller für den Apple HomeKit Secure Video-Standard die bevorstehende Erweiterung um Matter-fähige Modelle an.

Auch Signify, das Unternehmen hinter Philips Hue, ist aktiv an der Entwicklung des Matter 1.5-Standards beteiligt und sieht vor, die eigenen Direct Matter-fähigen Produkte im Laufe der Zeit auf den neuen Standard umzustellen. Derzeit sei es nicht geplant, Direct Matter in den Hue Secure-Kameras zu unterstützen, man verfolge jedoch die Entwicklungen in diesem Bereich aufmerksam.

Der Beitrag Matter: Neue Version 1.5 mit Unterstützung für Kameras erschienen erschien zuerst auf appgefahren.de.

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