Per „Cell Broadcast“ lassen sich in Deutschland nun auch Entwarnungen ausgeben. Die Funktion steht seit dieser Woche bereit und ergänzt den bestehenden Warnkanal, der seit 2023 bei großen Gefahrenlagen genutzt wird.
Die technische Umsetzung erfolgte durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Zuvor wurde das Zusammenspiel der Systeme in einer Testphase mit den Mobilfunkanbietern geprüft. Dabei ging es vor allem um die zuverlässige Übermittlung und um die Abstimmung der Systeme im Warnverbund der Länder.
In Deutschland war die Entwarn-Funktion bisher nicht Bestandteil von Cell Broadcast. Weder die Technische Richtlinie noch die europaweit geltende Vorgabe für öffentliche Warnungen verlangen Entwarnungen über diesen Kanal. Das BBK erweitert den Dienst damit über die rechtlichen Mindestanforderungen hinaus.
Funktionsweise der neuen Entwarnungen
Die Entwarnung wird wie eine reguläre Warnmeldung an alle aktivierten Geräte in einer Mobilfunkzelle geschickt. Die Übertragung erfolgt anonym und standortbezogen. Damit bleibt der Grundmechanismus von Cell Broadcast unverändert. Abweichend von klassischen Warnmeldungen wird die Entwarnung jedoch automatisch in der niedrigsten verfügbaren Warnstufe verschickt. Diese Einstufung soll die akustische Belastung reduzieren und dennoch sicherstellen, dass die Information zuverlässig ankommt.
Aktualisierte Hinweise im Verlauf eines Ereignisses und die abschließende Entwarnung werden weiterhin über alle üblichen Warnkanäle verbreitet. Dazu zählen Sirenen, Rundfunk, Warn-Apps und digitale Anzeigetafeln. Cell Broadcast ergänzt diesen Mix und erreicht nach Angaben der Behörde die größte Zahl an Empfängern.
Cell Broadcast nutzt eine standardisierte Technik der Mobilfunknetze. Geräte melden sich automatisch in einer Funkzelle an und können so ohne Registrierung angesprochen werden. Die Anonymität bleibt gewahrt und die Auslieferung erfolgt in sehr kurzer Zeit.
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