Über den intelligenten Ring von Oura haben wir hier bei uns im Blog bereits mehrfach berichtet. Der Fingerring ist auf der Innenseite mit mehreren Sensoren ausgestattet, um so Körper- und Fitnesswerte messen und analysieren zu können. Anfang Oktober dieses Jahres hat Oura mit dem Oura Ring 4 Ceramic eine ganz neue Kollektion vorgestellt, die in vier neuen Farben erhältlich ist.
Ich hatte meine Fitness- und Gesundheitswerte in den vergangenen Jahren immer über mein jeweils aktuelles Apple Watch-Modell erfasst und sonst kein weiteres Wearable verwendet. Warum auch, schließlich bietet die Apple Watch bereits umfangreiche Funktionen, um Parameter wie Herzfrequenz, Schlafqualität, Blutsauerstoff, EKG, Cardio-Fitness und mehr erfassen und auswerten zu lassen. Mit dem Oura Ring 4 Ceramic gibt es allerdings noch weitere Analysemöglichkeiten, die unter anderem auch die körperliche Erholung und Stressfaktoren berücksichtigt.
„Der Oura Ring 4 Ceramic ist eine moderne Weiterentwicklung unserer revolutionären Smart-Ring-Technologie, die raffinierte Eleganz mit höchstem Tragekomfort verbindet. Das robuste und leistungsstarke Keramikgehäuse ist darauf ausgelegt, mit Ihnen und Ihrem aktiven Lebensstil Schritt zu halten. Wählen Sie aus vier neuen, beeindruckenden Farben, um Ihren Stil zu unterstreichen – und gewinnen Sie durch tägliche Analysen tiefere Einblicke in Ihre Gesundheit.“
Das berichtet der Hersteller zur neuesten Generation des beliebten Smart Rings. Erhältlich in den Farben Midnight, Petal, Tide und Cloud, verfügt der Oura Ring 4 über die gleichen Funktionen und Technologien wie der Oura Ring 4. Es lassen sich auch damit über 50 Gesundheitsmetriken tracken und personalisierte Einblicke in Faktoren wie Schlaf, Aktivität, Tagesform, Resilienz, Stress, Herzgesundheit, Frauengesundheit und mehr erhalten. Diese basieren auf der Smart Sensing-Sensortechnologie, die sich individuell an den Finger anpasst, um präzise Daten liefern zu können.
Material sollte regelmäßig gepflegt werden
Der Oura Ring 4 Ceramic ist in insgesamt zwölf Größen erhältlich.
Der Oura Ring 4 Ceramic besteht aus Zirkonia-Keramik, einem hochwertigen, extrem harten Material, das aufgrund seines Glanzes und seiner Langlebigkeit ausgewählt wurde. Die Farbe ist im Material selbst enthalten – nicht etwa eine Beschichtung – und behält dadurch dauerhaft ihre Intensität. Trotzdem heißt es, beim Tragen des Oura Ring 4 Ceramic Vorsicht walten zu lassen. Man sollte den Ring an der nicht-dominanten Hand tragen und zudem den direkten Kontakt mit metallischen Gegenständen, beispielsweise im Fitnessstudio beim Hanteltraining, vermeiden. In solchen Fällen sollte der Ring abgenommen werden, da das Material empfindlich auf Metall reagiert.
Man sollte den Oura Ring 4 Ceramic daher regelmäßig pflegen und reinigen, beispielsweise mit einem weichen, fusselfreien Tuch trocken oder leicht angefeuchtet abwischen. Sollte man Abriebspuren feststellen, kann das Ceramic Polishing Pad im Lieferumfang des Smart Rings verwendet werden, um den ursprünglichen Glanz wiederherzustellen. Dazu drückt man den Ring auf die pinkfarbene (logo-freie) Seite des Pads und poliert besonders die betroffenen Stellen. Die meisten Spuren sollen sich so innerhalb von 15–30 Sekunden entfernen lassen. Das Polishing Pad kann in seinem Originalumschlag für die nächste Nutzung aufbewahrt werden.
Ich trage den Oura Ring 4 Ceramic in der dunkelblauen Farbe „Midnight“ nun seit einigen Wochen und kann feststellen, dass das Material einen durchaus robusten Eindruck im Alltag macht. Bedingt durch die Breite von 7,9 und der Dicke von 3,51 mm, sowie dem Gewicht je nach Ringgröße zwischen 5,1 bis 8,1 Gramm ist der Oura Ring 4 Ceramic kein kleiner und unauffälliger Fingerring.
Ich musste mich vor allem an die Dicke des Rings erst einige Tage lang gewöhnen und nehme das Wearable nur zum Aufladen und während des morgendlichen Duschens ab. Ansonsten begleitet mich der Ring durch den ganzen Tag. Hier kommt es auch einmal vor, dass Griffe, beispielsweise vom Fahrrad oder einer Tasche, ein Messer beim Essen oder Schneiden von Gemüse, oder mit der bloßen Hand eine Oberfläche abgewischt wird. Gerade bei letzterem sollte man aufpassen, wenn man die flache Hand auf einer Oberfläche bewegt. Durch die Dicke des Rings liegt dieser immer auf der Oberfläche, beispielsweise einem Tisch oder einer Arbeitsfläche, auf.
Kostenloses Probierset ermittelt richtige Ringgröße
Vor der Bestellung kann man sich von Oura übrigens ein kostenloses Probierset mit 12 Ringgrößen (4 bis 15) zukommen lassen, um die passende Ringgröße auswählen zu können. Auch mir wurde vor dem Test ein solches Set zugeschickt. Man soll eine für sich passende Größe dann rund 24 Stunden lang tragen, um zu testen, ob die Größe im Alltag passt. Ich habe mich schnell für die Ringgröße 9 entschieden, da ich den Oura Ring 4 Ceramic entweder am Zeige- oder Mittelfinger der rechten Hand (ich bin Linkshänderin) tragen wollte. Die dann zugeschickte Ringgröße 9 passte entsprechend auch sehr gut, so dass es keinerlei Probleme mit dem Tragekomfort gibt. Aktuell merke ich den Ring nur, wenn ich einen Game-Controller meiner Nintendo Switch 2 in den Händen halte – hier macht sich die Dicke des Rings bemerkbar, ist aber bisher nicht so störend, als dass ich den Ring zum Gaming abnehmen müsste.
Die Einrichtung des Oura Ring 4 Ceramic erfolgt über die kostenlose App (App Store-Link) des Herstellers, was nach der Erstellung eines Accounts und der kabellosen Verbindung des Wearables mit dem iPhone schnell erledigt ist. Gegebenenfalls werden darüber auch vorliegende Firmware-Updates aufgespielt. Vorab hat man einige persönliche Angaben zu machen, danach kann man den Ring über die mitgelieferte Ladeplattform samt USB-C-zu-USB-C-Kabel voll aufladen und direkt benutzen. Der Oura Ring 4 Ceramic speichert gesammelte Daten über mehrere Tage und hält bei normaler Nutzung in meinem Fall rund 5 bis 6 Tage lang durch. Je nach Restladung kann das Wearable dann über die kleine Ladestation binnen 20 bis 80 Minuten wieder voll aufgeladen werden.
Die Verwaltung des Rings erfolgt komplett über die Oura-App, da das Wearable verständlicherweise auf ein Display oder andere Anzeigeoptionen verzichtet. Dort finden sich nach der Synchronisierung aktuelle Daten zu über 50 biometrischen Werten aus den Bereichen Gesundheit und Wohlbefinden. So lassen sich tägliche Erkenntnisse mit Messparametern zum Schlaf, Aktivität, Stress, sowie der metabolischen, Herz- und Frauengesundheit gewinnen. KI-gestützte Tools wie Oura Advisor stimmen die Erkenntnisse und Tipps immer besser auf den Nutzer bzw. die Nutzerin ab. Für einige Analysen muss man den Ring erst einige Zeit getragen haben, damit man aussagekräftige Auswertungen erhält, beispielsweise zum kardiovaskulärem Alter, also der Herzgesundheit.
Oura-App: Deutlich mehr Analysen als Apple Health
Die Oura-App dient zur Einrichtung, Datenverwaltung und -analyse.
Was bei den Auswertungen zu Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness auffällt: Hier macht Oura einen richtig guten Job und liefert deutlich mehr Analysen als Apple in der eigenen Health-App und in Verbindung mit der Apple Watch. Auch die erfassten Daten des Oura Rings deckten sich bei meinen parallelen Tests mit den Werten der Apple Watch, beispielsweise bei der manuell erfassten Herzfrequenz. Dafür sorgen rote und Infrarotsensoren beim Oura Ring 4 Ceramic, die auf der Innenseite des Rings angebracht sind. Oura selbst betont allerdings auch: Das Wearable ist kein medizinisches Gerät und sollte nicht als Ersatz dafür dienen.
Obwohl der Oura Ring 4 Ceramic alle wichtigen Gesundheits- und Fitness-Parameter wie Herzfrequenz, Körpertemperatur, Herzfrequenzvariabilität, Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung und Bewegungen aufzeichnet, ist das Wearable kein Gadget, um direkt oder manuell Trainings aufzuzeichnen. Der Ring kann mit Apple Health verbunden werden, um von dort Daten zu erhalten, aber eine manuelle Verfolgung von Workouts gibt es beim Oura Ring 4 Ceramic nicht. Die Oura-App erkennt Aktivitäten, die man händisch zuordnen kann, liefert aber auch Aufzeichnungen, wenn man nur etwas Hausarbeit wie Staubsaugen oder Wischen betrieben hat. Auch auf eine Vibrationsfunktion, beispielsweise für Steh-Erinnerungen oder bei gesundheitlichen Problemen, muss man beim Oura Ring 4 Ceramic verzichten.
Nur mit Mitgliedschafts-Abo alle Funktionen nutzen
Was nicht unerwähnt bleiben sollte, ist das optionale Mitgliedschafts-Abo, das für 5,99 Euro/Monat oder 69,99 Euro/Jahr erworben werden kann und weitere Einsichten und Auswertungen ermöglicht. Auch ohne Abo ist der Oura Ring 4 Ceramic nutzbar, allerdings heißt es von Oura dann auch, „Ohne Mitgliedschaft ist der Funktionsumfang des Oura Rings eingeschränkt“.
Mit der Mitgliedschaft gibt es unter anderem eine detaillierte Schlafanalyse jeden Morgen, individuelle Gesundheitsdaten rund um die Uhr, eine genaue Herzfrequenzmessung, auch mit Echtzeitanzeige und eine Messung von Körpertemperaturtrends für die Früherkennung von Krankheiten. Der nicht zahlenden Oura-Kundschaft werden nur die drei einfachen Tageswerte zu Schlaf, Tagesform und Aktivität angezeigt, zudem hat man Zugriff auf die interaktiven und Lerninhalte der Bibliothek „Ressourcen“. Ich persönlich bin bei einem solchen Gadget, das zudem mit einem Kaufpreis von 549 Euro nicht gerade günstig ist, kein Fan von einem Abonnement, um wirklich alle Funktionen des Wearables überhaupt nutzen zu können. Leider setzt sich dieser Trend bei vielen Unternehmen aus dem Gesundheits- und Wellnessbereich seit ein paar Jahren immer weiter durch.
Was die Alltagstauglichkeit des Oura Ring 4 Ceramic angeht, kann das Wearable auch ohne Probleme mit Wasser in Berührung kommen. Der Ring ist bis zu einer Tiefe von 100 Metern wasserdicht, so dass man ihn also unter der Dusche, beim Schwimmen oder beim Schnorcheln tragen kann. Oura rät allerdings davon ab, ihn beim Tauchen zu tragen oder länger als 12 Stunden im Wasser zu lassen. Ebenfalls wichtig zu wissen: Chlorwasser aus dem Schwimmbad verursacht keine Schäden am Ring. Zur Betriebsbereitschaft äußert sich Oura wie folgt:
„Die Betriebstemperatur des Oura Rings liegt zwischen -10°C und 52°C. Du kannst deinen Oura Ring gefahrlos in der Dusche, im Whirlpool, in der Sauna, im Eisbad und bei der Kryotherapie tragen. Wird der Akku allerdings über längere Zeit extremen Temperaturen (unter -20°C oder über 60°C) ausgesetzt, kann er beschädigt werden.“
Ladecase für unterwegs soll 109 Euro kosten
Das sind die vier Farben des neuen Oura Ring 4 Ceramic.
Passend zum neu erschienenen Oura Ring 4 Ceramic gibt es auch weitere Verbesserungen, um das Tragegefühl zu optimieren: Für Personen, die viel unterwegs sind, gibt es ein tragbares Ladecase, das über USB-C aufgeladen wird und bis zu fünf volle Ring-Ladungen liefert. Sowohl der Oura Ring 4 als auch das aus recyceltem Aluminium bestehende Ladecase werden innerhalb von 90 Minuten voll geladen. Wer mehr als nur einen Oura Ring 4 besitzt, kann darüber hinaus nun auch mehrere Ringe unter einem Konto nutzen. Es lassen sich verschiedene Oura Ring 4-Modelle mit einem einzigen Konto koppeln und unkompliziert zwischen ihnen wechseln.
Für wen eignet sich der Oura Ring 4 Ceramic schlussendlich? Nach meinen Erfahrungen mit dem Wearable in den letzten Wochen kann ich festhalten, dass der Ring eine sehr bequeme, sehr unauffällige und praktische Lösung ist, um eigene Gesundheits- und Fitnessdaten aufzuzeichnen und analysieren zu lassen. Vor allem Personen, die sich an größeren Smartwatches am Handgelenk stören oder diese möglicherweise bei der Arbeit nicht tragen dürfen, könnten mit einem Fingerring wie diesem eine gute Alternative finden. Eine Fitnessuhr zum direkten Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten mit Live-Ansichten von absolvierten Distanzen, Herzfrequenz, Pace und mehr ist der Oura Ring 4 Ceramic allerdings nicht, dessen sollte man sich bewusst sein. Auch der Kaufpreis dürfte eine Rolle spielen: Bei aktuellen 549 Euro plus 70 Euro pro Jahr für die Mitgliedschaft mit allen Features dürfte bei einigen potentiellen Usern die Schmerzgrenze für ein Wearable überschritten sein.
Der Oura Ring 4 Ceramic ist unter anderem bei MediaMarkt in vier Farbvarianten sowie in zwölf Größen zum Preis von jeweils 549 Euro erhältlich. Das Oura Ring 4-Ladecase wird 109 Euro kosten und später in diesem Jahr verfügbar gemacht werden. Weitere Infos zum Our Ring 4 Ceramic und eine Kaufoption gibt es auch auf der Produktseite des Herstellers.
Oura (Kostenlos, App Store) →
Der Beitrag Oura Ring 4 Ceramic: Neueste Generation des Smart Rings ausprobiert erschien zuerst auf appgefahren.de.
