Die Guthabenkarten von Apple, die sich auch hierzulande in fast jedem Supermarkt oder in der Drogerie kaufen lassen, sind ein beliebtes Mittel, um anderen Apple-Fans eine Freude zu machen. Mit dem entsprechenden Guthabenwert lässt sich so ziemlich alles an digitalen Diensten und Apps bei Apple kaufen, darunter Apps und Spiele im App Store, Filme, Musik, und auch Abonnements für Apple Music und mehr begleichen.
Ein neuer Erfahrungsbericht eines Australiers namens Paris Buttfield-Addison, seines Zeichens Autor und Informatik-Wissenschaftler, zeigt nun aber auf, wie schnell es für Apple möglich ist, über einen Guthabenkarten-Code ein Apple-Konto komplett zu sperren. Buttfield-Addision hatte für die Bezahlung seines 6 TB iCloud+ Speicher-Abonnements eine Apple-Guthabenkarte im Wert von 500 australischen Dollar gekauft und wollte diese einlösen. Der Code der im regulären Einzelhandel gekauften Guthabenkarte wurde allerdings von Apple abgelehnt, und das iCloud-Konto von Buttfield-Addison kurz darauf komplett gesperrt.
Wie der Apple-Nutzer berichtet, habe er das Apple-Konto seit rund 25 Jahren verwendet, was ihm als digitale Identität gedient habe: Er habe dort nicht nur iCloud-Backups, sondern auch Nachrichten, Fotos und weitere Daten gesichert, auch für berufliche Zwecke. Sein Konto wurde als „gemäß den Nutzungsbedingungen von Apple Media Services geschlossen“ gekennzeichnet. Der Australier berichtet in seinem Blog:
„Ich habe effektiv über 30.000 Dollar an zuvor aktiver ‚unbrauchbarer‘ Hardware. Mein iPhone, iPad, meine Watch und meine Macs können nicht synchronisiert werden, keine Updates durchführen und funktionieren nicht mehr richtig. Ich habe den Zugriff auf gekaufte Software und Medien im Wert von Tausenden von Dollar verloren.“
Apple-Support bot keine Hilfe an
Der Apple-Account von Paris Buttfield-Addison wurde komplett gesperrt.
Wie der User erklärt, hätten Vertreter von Apple behauptet, dass nur der Bereich „Medien und Dienste“ seines Kontos gesperrt sei, er wurde aber auch aus iMessage ausgeloggt und kann sich nicht aus dem gesperrten iCloud-Konto ausloggen. Auch eine Anmeldung bei dem von Apple für den Informationsaustausch verwendeten ‚Secure File Transfer‘-System scheiterte laut Buttfield-Addison, da dieser auf einer Apple-ID basiert.
„Die meisten von Apple vorgeschlagenen Möglichkeiten, Hilfe von ihnen zu erhalten, erfordern die Anmeldung bei einem Apple-Dienst, um etwas hochzuladen oder mit ihnen zu kommunizieren. Dies funktioniert jedoch nicht, da das Konto gesperrt ist.“
Der Apple-Support war laut Aussage des Australiers keine Hilfe, da man ihm verweigerte zu erklären, warum der Account gesperrt worden sei, und auch keine Details zur Entscheidung mitteilen wollte. Ebenso eine Bitte nach Eskalation zu Apples Executive Customer Relations wurde abgelehnt. Man habe ihm sogar beim Support vorgeschlagen, er solle sich doch einfach einen neuen Account erstellen und die Zahlungsdetails aktualisieren.
Mittlerweile gibt es ein Update von Paris Buttfield-Addison: Am gestrigen 14. Dezember 2025 habe jemand aus der Abteilung „Executive Relations“ bei Apple angekündigt, dass man sich des Falles annehmen werde. Bislang habe er allerdings den versprochenen Rückruf nicht erhalten. In der Zwischenzeit haben bereits einige Tech-Medien über den Fall berichtet, darunter auch Daring Fireball und Apple Insider, und Buttfield-Addison habe hunderte E-Mails mit Unterstützungsbekundungen erhalten. Derzeit ist der ausgeschlossene Apple-User auf der Suche nach einem Anwalt und plant, Apple darüber zu kontaktieren oder sogar zu verklagen.
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