Wer den ifun.de-Bericht über das plötzlich gesperrte Apple-Konto gelesen hat, das nach dem Einlösen einer Guthabenkarte von Apple kommentarlos blockiert wurde, der darf sich zu Wochenausklang über ein glimpfliches Endes der Geschichte freuen.
Kurze Rückschau: Der Versuch, einen regulär im Einzelhandel gekauften Apple-Guthaben-Code einzulösen, hatte im besprochenen Fall ausgereicht, um ein seit Jahrzehnten genutztes Apple-Konto weitgehend lahmzulegen. Medienkäufe, iCloud, iMessage und die Geräteanbindung waren betroffen.
Der Fall machte deutlich, wie stark Apples Ökosystem an eine funktionierende Apple ID gebunden ist. Erst nachdem zahlreiche internationale Medien den Vorgang aufgegriffen hatten, kam Bewegung in die Sache.
Öffentliche Aufmerksamkeit als Auslöser
Der betroffene Nutzer hatte früh dokumentiert, dass Kaufbelege vorliegen und die Karte im regulären Einzelhandel erworben wurde. Auch Händlerkontakt und Backups waren vorhanden. Dennoch blieb das Konto zunächst gesperrt. Hardware wie iPad, Apple Watch oder HomePod ließen sich ohne aktives Konto praktisch nicht mehr sinnvoll nutzen. Selbst der Apple Support konnte oder wollte keine konkrete Begründung liefern. Parallel nahm der Nutzer Kontakt zu australischen Regulierungsstellen und Ombudsstellen auf, wies jedoch darauf hin, dass diese Verfahren erfahrungsgemäß viel Zeit benötigen.
Erst nachdem der Fall unter anderem von Technikblogs und Fachmedien aufgegriffen wurde, meldete sich Apple auf höherer Ebene. Der zeitliche Zusammenhang legt nahe, dass die öffentliche Berichterstattung internen Druck erzeugte, den Vorgang erneut zu prüfen.
Ursache identifiziert, Fragen bleiben offen
Mitte Dezember übernahm Apples Abteilung für Executive Relations den Fall. In mehreren Telefonaten wurde schließlich erklärt, dass die eingelöste Guthabenkarte offenbar bereits anderweitig verwendet worden war. Solche Manipulationen sind bei Geschenkkarten bekannt, etwa durch das Abgreifen von Codes entlang der Lieferkette. Das Apple Konto war dadurch automatisiert als verdächtig eingestuft worden. Nach dieser Klärung wurde die Sperre aufgehoben und die meisten Dienste funktionieren wieder regulär.
Es kann jeden treffen: Guthabenkarte deaktiviert Apple-Konto
Unbeantwortet bleibt jedoch die Frage, wie eine solche Karte in den regulären Handel gelangen konnte. Auffällig ist zudem der Hinweis des Apple Mitarbeiters, Guthabenkarten künftig nur noch direkt bei Apple zu kaufen. Eine Stellungnahme zur Sicherheit externer Vertriebspartner wollte Apple nicht geben.
Der Fall zeigt, dass automatisierte Schutzmechanismen zwar Betrug erkennen sollen, im Zweifel aber massive Auswirkungen auf unbeteiligte Nutzer haben können.
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