Als der Start von Beeper Mini vor einer Woche bei uns Thema war, haben wir bereits prognostiziert, dass Apple dieser Android-Portierung von iMessage wohl zeitnah einen Riegel vorschieben wird. Am Wochenende war es dann auch soweit und Apple begründet diesen Schritt jetzt damit, dass man darin eine Maßnahme zum Schutz seiner Kunden zu sehen habe. Die Betreiber der Beeper-App sind hier allerdings anderer Meinung und stellen sich hinter die US-Senatorin Elizabeth Warren, die als Beweggrund eher das Bestreben von Technologiekonzernen sieht, durch das Verhindern von Konkurrenz ihre eigenen Profite zu sichern.
Green bubble texts are less secure. So why would Apple block a new app allowing Android users to chat with iPhone users on iMessage? Big Tech executives are protecting profits by squashing competitors.
Chatting between different platforms should be easy and secure. https://t.co/fHAS5ckaEA
— Elizabeth Warren (@SenWarren) December 10, 2023
Apple hat in der an Medienvertreter ausgegebene Stellungnahme dann auch bestätigt, das es sich bei der Ende vergangener Woche eingetretenen Funktionsstörung bei Beeper Mini nicht um einen technischen Fehler handelt, sondern die Funktion der Software aktiv verhindert wird. Man habe Schritte unternommen, um iMessage-Nutzer vor Techniken zu schützen, die gefälschte Anmeldeinformationen ausnutzen, um Zugang zu iMessage zu erhalten.
Apple räumt mit dem Wortlaut seiner Begründung indirekt auch eine bislang vorhandene Schwachstelle bei iMessage ein. So hätten diese Techniken erhebliche Risiken für die Sicherheit und den Datenschutz seiner Kunden dargestellt und das Potenzial gehabt, Metadaten offenzulegen sowie unerwünschte Nachrichten, Spam und Phishing-Angriffe zu ermöglichen. Man werde in Zukunft weiterhin Updates vornehmen, um seine Kunden zu schützen.
Konzept basiert auf iMessage-Lücke
Die Entwickler von Beeper Mini widersprechen diesen indirekten Vorwürfen insofern, dass ihren Software die iMessage-Nachrichten privat halte und die Sicherheit im Vergleich zur Kommunikation über unverschlüsselten SMS erhöhe. Falls jemand das Gegenteil behaupte, sei man gerne bereit, ihm einen Blick auf den Quellcode der App zu ermöglichen, um die Sicherheit der Anwendung zu bewerten.
Mit Beeper Mini auf Android-Telefonen verfasste Nachrichten wurden bei iPhone-Besitzern als reguläre iMessages angezeigt, also mit blauer anstatt grüner Sprechblase. Die Grundlage hierfür kann man in der Tat als Lücke im Konzept von Apples iMessage betrachten. Die Entwickler von Beeper Mini hatten eine Möglichkeit gefunden, eine beliebige Telefonnummer bei Apple als mit iMessage kompatibel zu registrieren, was in der Folge dazu führte, dass sämtliche von dieser Nummer geführten Konversationen mit allen iMessage-Funktionen ausgestattet waren.
Dieses Konzept erfordert anders als der im vergangenen Monat nachvollziehbar gescheiterte Sunbird-Messenger keinerlei persönliche Anmeldedaten, sondern will die Privatsphäre der Nutzer in vollem Umfang beibehalten.