Ein Scan unserer Augen reicht offenbar aus, um viel über unsere Gesundheit zu erfahren. Ein neues KI-System soll anhand der Venen und Arterien in unserer Retina beispielsweise Herzprobleme erkennen können.

Künstliche Intelligenz (KI) entwickelte sich im vergangenen Jahrzehnt relativ schnell weiter. Algorithmen können heutzutage bereits die Entwicklung neuartiger Batterien voranbringen oder etwa eine Coronainfektion anhand der Stimme erkennen. Nun haben Forschende ein System entwickelt, das das Risiko von Herzkrankheiten anhand eines Scans der Augen ermittelt.

Die zugehörigen Ergebnisse veröffentlichten die Forscher:innen im Britischen Journal für Augenheilkunde. Demnach könnte die Methode bald bestehende Maßnahmen zur Vorsorge ersetzen und so Bluttests und Messungen des Blutdrucks überflüssig machen. Aber wie kann die KI anhand unseres Auges erkennen, ob wir möglicherweise krank sind?

KI untersucht Venen und Arterien im Auge

Das funktioniert offenbar relativ simpel. Denn sobald der Scan abgeschlossen ist, analysiert die KI die Venen und Arterien in unseren Augen. Ein Computer schaut sich dabei die Verläufe in unserer Retina, also dem weißen Bereich unseres Auges, an.

Neben der Menge der Venen und Arterien spielt dabei auch deren Breite und Gewundenheit eine Rolle. Denn unsere Herzgesundheit beeinflusst all diese Faktoren. Erste Versuche mit der neuen KI erscheinen derweil vielversprechend. Der Ansatz ist mindestens genauso effektiv wie konventionelle Tests.

Es kommt also nicht zu einer Verschlechterung von Diagnosen. Bislang konnten derweil nur Experten eine fundierte Meinung in Bezug auf unsere Gesundheit treffen. Daten und ein lernender Algorithmus könnten diese menschliche Meinung jedoch bald übertreffen.

Systeme sind zuverlässig, aber auch vorbelastet

Damit reiht sich die KI in eine Liste weiterer Systeme ein. Bisher können Computer nämlich bereits anhand unserer Augen das Risiko von Diabetes und Alzheimer vorhersagen. Doch gibt es auch eine große Herausforderung. Denn KI-Systeme sind meist vorbelastet.

Nutzen Forschende etwa Daten aus der Biobank des Vereinigten Königreichs, so beziehen sich etwa 95 Prozent der Informationen auf weiße Menschen. Damit also das Leben aller Menschen, unabhängig von Alter und Herkunft, verbessert werden kann, benötigt es diversere Forschungsansätze.

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