Amazon will eine hohe Summe – insgesamt bis zu vier Milliarden US-Dollar – in das KI-Start-up Anthropic investieren. Die Unternehmen haben sich das hochgesteckte Ziel gesetzt, gemeinsam die „zuverlässigsten und leistungsstärksten Modelle der Branche“ zu entwickeln. Im Februar 2023 investierte bereits Google in Anthropic – allerdings „nur“ 300 Millionen US-Dollar. Die neue Kooperation mit Amazon könnte darauf hindeuten, dass Anthropic sich von dem Suchmaschinenunternehmen abwendet.
Today, we’re announcing that @Amazon will invest up to $4 billion in Anthropic. The agreement is part of a broader collaboration to develop reliable and high-performing foundation models. pic.twitter.com/lPJ03oqr6C
— Anthropic (@AnthropicAI) September 25, 2023
Anthropic wird künftig auf Amazon Web Services (AWS) – ein Tochterunternehmen, welches Cloud-Dienste anbietet – zurückgreifen. AWS soll, so erklärt Anthropic, der primäre Cloud Provider für das KI-Unternehmen werden.
Erweiterter Support für Amazon Bedrock
Die Unterstützung für Amazon Bedrock soll zudem erweitert werden, wie Anthropic ankündigte. Hierbei handelt es sich um einen Service, über welchen User per API Zugriff auf verschiedene KI-Modelle erhalten. Unter den verfügbaren Modellen ist auch Anthropics Claude, ein Sprachmodell, dessen zweite Version im Juli 2023 auf den Markt gekommen ist.
The Amazon team will be able to build on top of Anthropic’s state-of-the-art models via Amazon Bedrock to enhance existing applications, and create net-new customer experiences across Amazon’s businesses.
— Anthropic (@AnthropicAI) September 25, 2023
Amazon kann Einsatzmöglichkeiten für KI-Modelle mitgestalten
Aufgrund der hohen Nachfrage bezüglich Claude will Anthropic es AWS-Kund:innen künftig erlauben, die Performance des KI-Bots mithilfe des eigenen Expert:innenwissens zu optimieren – während gleichzeitig die Sicherheit des Modells gestärkt werden soll. Claude könne beispielsweise beim Coding, bei der Content-Kreation oder auch im Bereich Finanzen zum Einsatz kommen. Amazons Entwickler:innen erhalten im Rahmen der Kooperation die Möglichkeit, die Verwendungsmöglichkeiten der KI-Modelle selbst mitzugestalten, erklärt Anthropic:
Amazon developers and engineers will be able to build on top of our state-of-the-art models via Amazon Bedrock. This will enable them to incorporate generative AI capabilities into their work, enhance existing applications, and create net-new customer experiences across Amazon’s businesses.
Das KI-Wettrennen: Welches Team sichert sich den Spitzenplatz?
Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch Amazon umfassend in den KI-Wettkampf einsteigt. Das Unternehmen verfolgt mit der Anthropic-Kooperation eine Strategie, die auch andere große Tech Player zum Erfolg geführt hat: Allen voran Microsoft im Zuge der Zusammenarbeit mit OpenAI. Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Tech-Unternehmen im anhaltenden Wettrennen um die KI-Vorherrschaft schlagen werden. Zuletzt machte insbesondere auch Google mit der Freigabe der GPT-4-Konkurrenz Gemini auf sich aufmerksam.
The AI race:
Microsoft + OpenAI
Google + DeepMind
Tesla + xAI
Meta + Meta AI
and now Amazon + AnthropicHistory is unfolding in front of our eyes. The AI boom will be bigger than the internet.
— Rowan Cheung (@rowancheung) September 25, 2023