Nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter hatte der neue Eigentümer Elon Musk mehrfach betont, aus dem inzwischen in X umbenannten Angebot eine „Everything-App“ machen zu wollen. Vorbild dürften asiatische Überflieger wie etwa die Super-App WeChat sein, die aus dem chinesischen Alltag mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist.

Über WeChat lassen sich Arzttermine vereinbaren, Überweisungen tätigen, Nachrichten versenden, in Kontakt mit Behörden treten, Videos konsumieren und zusätzliche Mini-Applikationen installieren. Kurz: Auf chinesischen Smartphones zählt WeChat schon länger zu den Pflicht-Downloads, die auf neuen Geräten als Erstes installiert werden – diesen Stellenwert strebt auch die X-Applikation an.

Als nächste Ausbaustufe auf dem Weg zu diesem Ziel soll der Twitter-Nachfolger nun offenbar um umfangreiche Bankingfunktionen erweitert werden. Dies geht aus einem internen X-Meeting hervor, dessen Aufzeichnung von den beiden Journalisten Jacob Kastrenakes und Alex Heath ausgewertet wurde.

Banking-Angebot bis Ende 2024

Im Rahmen des Mitarbeitergesprächs hat Musk angekündigt haben, die Bankingfunktionen bis Ende 2024 in die X-Applikation integrieren zu wollen.

Laut Musk würden die neuen Banking-Funktionen nicht nur einfache Zahlungsvorgänge wie etwa das Senden von 20 Euro an einen Freund übernehmen. Vielmehr sollen diese das gesamte finanzielle Leben einer Person abdecken. Ganz gleich, ob es um Geld, Wertpapiere oder sonstige Finanzmittel geht, Nutzer könnten all dies auf dieser Plattform finden: „I’m talking about, like, you won’t need a bank account“.

Im Hintergrund ist X schon länger damit beschäftigt, Bank-Lizenzen für die einzelnen amerikanischen Bundesstaaten zu beantragen und scheint den Erfolg von PayPal reproduzieren zu wollen. PayPal selbst ging 1999 übrigens ebenfalls aus der Domain X.com hervor, eines der frühen Musk-Projekte und eine der ersten Online-Banken überhaupt.

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