Apple hat bereits angekündigt, dass das iPhone 15 Pro und iPhone 15 Pro Max ab iOS 17.2 räumliche Videos mit 3D-Tiefeneffekt für die Wiedergabe auf dem kommenden Vision Pro-Headset aufnehmen können. iOS 17.2 befindet sich gegenwärtig noch in der Betaphase und soll im Dezember dieses Jahres offiziell veröffentlicht werden.
Spatial Videos sollen sich anfertigen lassen, wenn das iPhone im Querformat gehalten wird: Dann werden die Hauptkamera und die Ultraweitwinkelkamera kombiniert, um 3D-Videos aufzunehmen. Die Funktion kann unter iOS 17.2 in den Einstellungen unter „Kamera“ → „Formate“ aktiviert werden. Wenn dies der Fall ist, erscheint im Abschnitt „Video“ der Kamera-App eine zusätzliche Schaltfläche für die Aufnahme von räumlichen Videos. Spatial Videos werden in 1080p mit 30 fps aufgezeichnet. Laut Apple benötigt man für beste Ergebnisse eine Stabilisierung im Querformat. Bei der Wiedergabe auf dem iPhone handelt es sich bei Spatial Videos um normale 2D-Videos ohne zusätzlichen Tiefeneffekt.
Während das Vision Pro-Headset erst Anfang 2024 in den USA auf den Markt kommen soll, hat Apple in der letzten Woche die Presse eingeladen, eigene räumliche Videos mit dem iPhone 15 Pro aufzunehmen und sie auf dem Headset zu betrachten. Apple erlaubt der Presse noch immer nicht, Fotos oder Videos des Vision Pro zu veröffentlichen, so dass es weiterhin nur schriftliche Eindrücke gibt (via MacRumors).
Jacob Krol von The Street berichtet:
„Wie von Apple beabsichtigt, ist die Aufnahme von Spatial Video einfach und fühlt sich genauso intuitiv an wie die Aufnahme in einem anderen Modus des iPhone 15 Pro oder iPhone 15 Pro Max. Drehen Sie das Telefon ins Querformat, um den Aufnahmemodus zu aktivieren, was durch ein Headset-Symbol angezeigt wird.
Die Horizontansicht und die Wasserwaage sind wichtig, da ein extrem verwackeltes Video bei der Wiedergabe auf dem Vision Pro noch störender wirken kann. Ich habe einen professionellen Sushi-Koch dabei gefilmt, wie er ein paar Rollen und Reisbällchen zubereitet und das Endprodukt hochhält. Ich näherte mich allmählich an und platzierte das Brötchen, während es mit Stäbchen in der Luft schwebte, etwa anderthalb Meter weit. Das iPhone hat den Fokus hervorragend umgeschaltet, während ich mich um das Sushi herum bewegte und den Koch im Hintergrund einfing. Sie können auch manuell auf den Fokus klicken, wenn Sie das möchten.“
Joanna Stern vom Wall Street Journal hält in ihrem Tech Things-Newsletter fest:
„Bei der Demo habe ich einen Sushi-Koch aufgenommen, der ein Stück Sushi in der Hand hielt. Als ich mir die Aufnahme in Vision Pro ansah, sahen das Sushi und die Stäbchen wirklich dreidimensional aus. Sie befanden sich eindeutig im Vordergrund und schwebten näher an mir vorbei als der Rest des Bildmaterials. Natürlich war die Beleuchtung bei der Aufnahme perfekt – wir werden sehen, wie es sich unter unvollkommenen Bedingungen verhält.
Apple hat mir einige andere räumliche Videos gezeigt. In einem davon erzählte ein Vater seinen kleinen Kindern eine Geschichte auf dem Rücksitz eines Wohnmobils. Das war so lebensecht und gemütlich, dass es mir fast ein bisschen unheimlich war. Warum spioniere ich dieser zufälligen Familie hinterher? Darin liegt offensichtlich der große Reiz: Räumliche Videos schaffen eine Intimität, wie sie 2D-Fotos und -Videos nicht haben.“
Und Scott Stein von CNET erklärt:
„Die Videos sehen großartig aus und das 3D ist überzeugend realistisch. Sie lassen sich auch leicht aufzeichnen und als Videos speichern, die in 2D in einem normalen Videoformat wiedergegeben werden. Letztlich ist diese Funktion aber für ein Produkt aus dem Jahr 2024 gedacht, das die meisten Leute bei einem Preis von 3.500 USD sicher nicht so bald kaufen werden. Dennoch ist das Erlebnis beeindruckend.“
Interessant ist auch die Tatsache, dass Apple plant, die eigene professionelle Videobearbeitungs-Anwendung Final Cut Pro im nächsten Jahr mit einer Unterstützung für Spatial Video zu aktualisieren. Das berichtet Scott Stein in seinem Erfahrungsbericht. Die Spatial Video-Funktion wurde mit der zweiten Betaversion von iOS 17.2 integriert, die seit der letzten Woche für Testpersonen zur Verfügung steht.