Hinter OpenAI liegen turbulente Tage. Denn der Unternehmensvorstand hat Mitbegründer und ChatGPT-Entwickler Sam Altman überraschend entlassen. Nun könnten ihm über 500 von insgesamt rund 700 Mitarbeitern zu Microsoft folgen. War es das also mit ChatGPT? Ein Kommentar. 

OpenAI blickt auf ein turbulentes Wochenende zurück. Denn das Unternehmen hatte innerhalb von drei Tagen drei unterschiedliche CEOs. Nachdem Mitbegründer und ChatGPT-Entwickler Sam Altman überraschend vom Vorstand entlassen wurde, sollte Technologinchefin Mira Murati das Unternehmen zunächst kommissarisch leiten.

Doch die bekleidete den Posten nicht einmal für 48 Stunden. Denn OpenAI präsentierte mit dem ehemaligen Twitch-Chef Emmett Shear nur drei Tage nach der Entlassung seines Mitbegründers erneut einen neuen interims-CEO.  Zwischenzeitlich stand sogar die Rückkehr von Sam Altman zur Debatte, nachdem viele Investoren und Mitarbeiter auf die Barrikade gingen.

OpenAI: Absolutes Chaos nach Entlassung von Sam Altman

Solch ein Chaos kennt man eigentlich nur von Elon Musk und X (ehemals Twitter). Nun steht aber immerhin fest: Sam Altman wechselt zu Microsoft und soll dort ein neues KI-Forschungsteam leiten. Doch nicht nur Co-Mitbegründer Greg Brockman begleitet ihn. Für OpenAI könnte es knüppeldick kommen.

Denn laut einem Brief an den Vorstand drohten 505 von insgesamt rund 700 Mitarbeitern damit, dass sie das Unternehmen verlassen wollen, sofern Altman und Brokman nicht wieder eingestellt werden. Das geht unter anderem aus einem Bericht des Tech-Magazins Wired und einem X-Post der Journalistin Kara Swisher hervor.

Demnach versicherte Microsoft den OpenAI-Mitarbeitern, dass es Positionen für alle in seiner neuen KI-Forschungsabteilung hätte. Der OpenAI-Vorstand kam der Forderung zurückzutreten und seine beiden Mitbegründer wieder einzustellen derweil nicht nach.

Ist das das Ende von ChatGPT?

Microsoft, das bereits zuvor in OpenAI investierte, würden einen Großteil des Unternehmens damit gewissermaßen zum Nulltarif erwerben. Sollten die entsprechenden Mitarbeiter ihre Drohung wahrmachen, hätte der OpenAI-Vorstand das Unternehmen vermutlich binnen eines Wochenendes an die Wand gefahren.

Die Unterzeichner des Briefes beteuerten nämlich nicht nur, dass sie aufgrund der Entscheidung ihre Jobs gefährdet sehen, sondern weisen auch die Vorwürfe des Aufsichtsgremiums zurück, dass ChatGPT ohne Rücksicht auf Sicherheit zu schnell weiterentwickelt wurde.

Nach dem Hickhack rund um die Entlassung von Sam Altman, der als Gesicht von ChatGPT galt, verliert das Unternehmen aber nicht nur an Außenwirkung. Denn sollte über die Hälfte der Mitarbeiter das Unternehmen wirklich verlassen, wäre OpenAI dann überhaupt noch geschäfts- und konkurrenzfähig?

Ganz ehrlich: Ein Vorstand, der all das nicht ansatzweise vorhergesehen habe will, riskiert letztlich nicht nur eines der aufstrebendsten Unternehmen der Welt, sondern auch – selbst bei aller berechtigter Kritik zum Thema Künstliche Intelligenz – die Jobs von Hunderten Menschen.

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