Dass sich gute App-Store-Bewertungen nicht unbedingt erarbeitet beziehungsweise verdient werden müssen, sondern einfach gekauft werden können, ist bereits seit Jahren kein Geheimnis mehr.

Auch echt irgendwie merkwürdig: Bewertungen im App Store

Auf Plattformen wie etwa MoPeak lassen sich 400 5-Sterne-Bewertungen für 700 US-Dollar buchen. Die zwielichtigen Anbieter werben mit relevanten, englischsprachigen Text-Bewertungen, mit 400 echten App-Installationen und ermöglichen Käufern sogar festzulegen, in welchem Tempo die Bewertungen in Apples Software-Kaufhaus einlaufen sollen.

Bewertungen beeinflussen Suchergebnisse

Viele Fünf-Sterne-Rezensionen sorgen dafür, dass entsprechend bewertete Anwendungen höher in den Suchergebnissen auftauchen als andere Applikationen – und nur darum geht es.

In Zeiten, in denen so gut wie alle iPhone-Anwendungen gratis geladen werden können und die wahren (Abo-)Kosten erst nach der Installation sichtbar werden, zählt vor allem das Ranking. Wirklich gelesen werden die Wortmeldungen ohnehin nur von den wenigsten Anwendern.

Apple gibt sich inzwischen zwar Mühe, falsche Bewertungen zu erkennen und reagiert darauf unter anderem auch mit der vollständigen Sperrung zugehöriger Entwicklerkonten. Dies ist jedoch alles andere als unproblematisch, da sich falsche Bewertungen so auch als Waffe gegen Wettbewerber einsetzen lassen.

Fake-Reviews als Waffe gegen Wettbewerber

Der in Chile ansässige App-Entwickler Viktor Seraleev gehört eigenen Angaben zufolge zu den betroffenen Personen. Seraleevs Apps wurden von Mitbewerbern nicht nur kopiert, gleichzeitig tauchten auch falsche Fünf-Sterne-Rezensionen in den Bewertungen seiner Applikationen auf, die für eine komplette Sperrung des Entwicklerkontos sorgten.

Der Entwickler berichtet in diesem Blog-Eintrag, dass Apple daraufhin nicht nur 108.000 US-Dollar einbehalten hat, die Seraleev in den zurückliegenden drei Monaten mit seinen sechs Anwendungen erwirtschaftet hat, auch auf die monatlichen Abo-Einnahmen von 33.000 US-Dollar kann der Entwickler nun nicht mehr zugreifen.

Nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen, dem Ausschluss aus dem App Store zu widersprechen, hat der Entwickler sich nun einen Anwalt genommen und versucht, Apple vor Gericht zur erneuten Aktivierung des Entwicklerkontos zu bewegen.

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