Von langer Hand angekündigt, zwischendurch immer wieder verzögert und jetzt endlich offiziell: Der Internetprovider 1&1 ist heute zum vierten deutschen Mobilfunkanbieter mit eigenem Netz aufgestiegen.

Der Netzbetreiber aus Montabaur beansprucht dabei eine Europa-Premiere für sich. Mit dem so genannten „1&1 O-RAN“ betreibe man das erste, vollständig virtualisierte 5G-Netz auf dem alten Kontinent. Dabei basiert das 5G-Netz von 1&1 auf der modernen Open-RAN-Technologie.

Open RAN steht für „Open Radio Access Network – eine Komponenten-Technologie mit standardisierten Schnittstellen, was die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Zulieferern und Herstellern zulässt. Zum Start des neuen Mobilfunknetzes sind vor allem die Netzwerkausrüster Rakuten Symphony und Mavenir die Technologie-Partner von 1&1.

Roaming über Telefónica und Vodafone

Zum Start ist das neue 1&1-Netz zwar voll funktionsfähig, besitzt aber noch keine deutschlandweite 5G-Abdeckung. Damit es dennoch nicht zu Gesprächsabbrüchen kommt, hat 1&1 Roamingpartnerschaften vereinbart.

Bis zum Sommer des kommenden Jahres roamen Kunden im Netz der Telefónica Deutschland. Ab Sommer 2024 übernimmt dann Vodafone.

Echte Daten-Flat für 100 Euro

Was die Tarife des neuen Netzbetreibers angeht, so unterscheiden sich diese vor allem durch das inkludierte Datenvolumen. Sieht man von den Sonderpreisen während der ersten sechs Monate ab, dann kosten 5 GB hier 20 Euro pro Monat, 10 GB werden für 25 Euro angeboten, 50 GB für 30 Euro, 100 GB für 35 Euro und ganz ohne Datenlimit lässt es sich für 100 Euro pro Monat surfen.

Aktuell gibt 1&1 an, über eine 90-prozentige 5G-Abdeckung in Deutschland zu verfügen. Bis Ende 2025 soll diese nahezu 100 Prozent erreichen. Wo kein 5G verfügbar ist, kann mit maximaler LTE-Geschwindigkeit gesurft werden. Die Tarife besitzen alle eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten, werden aber auch in einer flexiblen Variante ohne Laufzeit angeboten:

Bei 1&1 erklärt man zum Start des eigenen Mobilfunknetzes:

[…] Als erster Netzbetreiber in Europa setzt 1&1 vollständig auf die neuartige Open RAN-Technologie. Herzstück des 1&1 Netzes („1&1 O-RAN“) bildet eine private Cloud, die in hunderten Städten mit dezentralen Edge-Rechenzentren betrieben wird. Sämtliche Netzfunktionen werden per Software gesteuert, die auf herkömmlichen Servern läuft. An allen Antennenstandorten werden Gigabit-Antennen eingesetzt, die via Glasfaser mit den 1&1 Edge-Rechenzentren verbunden sind. Diese Netzarchitektur ermöglicht minimale Latenzen, was für zukünftige Echtzeitanwendungen unabdingbar ist.

Anders als traditionelle Netze, die auf proprietärer Technik spezialisierter Netzwerkausrüster wie Huawei basieren, verfügt das 1&1 O-RAN über eine Vielzahl standardisierter Schnittstellen. Über diese können Software- und Hardware-Komponenten der innovativsten und sichersten Anbieter flexibel kombiniert werden. Das macht 1&1 unabhängig von einzelnen Ausrüstern. Bereits heute werden Produkte und Dienstleistungen von über 80 Unternehmen eingesetzt. So entsteht parallel zum 1&1 O-RAN ein neues digitales Ökosystem. […]

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