Die Deutsche Umwelthilfe geht juristisch unter anderem gegen Apple vor und wirft dem Unternehmen verbrauchertäuschende Werbung vor. Knackpunkt ist die Tatsache, dass die Apple Watch als klimaneutral beworben wird, Apple anstatt Emissionen vollständig zu vermeiden aber lediglich auf Kompensation setzt und die mit der Uhr verbundenen Schadstoffe anderswo ausgleicht.

„Verbraucher dreist hinters Licht geführt“

Die Umwelthilfe definiert Klimaneutralität so, dass beispielsweise ein Produkt die Menge an schädlichen Klimagasen in der Atmosphäre nicht erhöht. Allerdings sei bei Werbung mit Klimaneutralität generell Vorsicht geboten, da sich solche Aussagen oft nur auf einzelne Unternehmensbereiche beziehen oder auf dem Handel mit Emissionsgutschriften basieren. Auf Anfrage von ifun.de hat die Umwelthilfe die Vorwürfe gegen Apple in einer Stellungnahme konkretisiert.

Apple führt Verbraucher/innen dreist hinters Licht, indem das Unternehmen behauptet ‚Die Apple Watch ist unser erstes CO2-neutrales Produkt und damit ein Meilenstein auf unserem Weg, alle unsere Produkte bis 2030 CO2 neutral zu machen‘. Das wird dann noch mit einem selbst erfunden grünen Label untermalt, welches ebenfalls die CO2-Neutralität der Apple Watch behauptet. Apples Begründung ist dabei nicht etwa die vollständige Vermeidung der Emissionen, sondern Kompensation, also das Freikaufen durch einen völlig unkontrollierten Ablasshandel. An der Werbung kritisieren wir insbesondere, dass Apple Emissionen über völlig ungeeignete Waldprojekte ausgleichen will, die die Emissionen nicht ansatzweise lange genug speichern können und dass der Konzern nicht ausreichend über die Standards sowie die genutzten Kompensationsprojekte informiert.
-Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH

Täuschungsvorwürfe auch gegen sechs weitere Firmen

Neben Apple hat die Umwelthilfe gegen sechs weitere Unternehmen Klimaklagen eingereicht. So sehen sich der Ölkonzern AVIA, der Energiedienstleister ZG Raiffeisen, der Tabakkonzern British American Tobacco, der Energieversorger Entega Plus, der Schreibwarenhersteller Edding und Barilla Deutschland ebenfalls mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sie Produkte mit angeblicher Klimaneutralität und damit intransparent und irreführend bewerben. Die Umwelthilfe sieht hier den konkreten Versuch, die Verbraucher zu täuschen.

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