Die Deutsche Bank wird ihr selbst gestecktes Ziel, sich das gesamte Privatkundengeschäft der Postbank bis Ende des Jahres einzuverleiben, wohl mehr als deutlich verfehlen. Die weiterhin anhaltenden IT-Probleme, das enorme Beschwerdeaufkommen und die massiven Rückstände bei der Abarbeitung von Kündigungen, Reklamationen und Anfragen sind offenbar auch mit zusätzlichen Arbeitskräften nicht zu bewältigen.
Die Postbank: Apple Pay erst mit mehreren Jahren Verzögerung
Dies geht aus einer Meldung der Deutschen Presseagentur DPA hervor, die unter anderem von der Tagesschau aufgegriffen wurde. Unter Verweis auf einen Postbank-Sprecher führt man dort aus, dass sich das Abarbeiten der vergeigten Fusion noch bis in das kommende Jahr ziehen wird.
Dass die Deutsche Bank sich bei ihrem Vorhaben, die 12 Millionen Postbank-Kunden in das eigene System mit über 7 Millionen Bestandskunden zu überführen, wohl schlicht übernommen hat, denkt auch der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Dieser hatte bereits im Oktober die Entschädigung betroffener Kunden gefordert, zuvor hatte sich bereits die Finanzaufsichtsbehörde BaFin eingeschaltet und überwacht seitdem aktiv die Problembeseitigungen bei der Postbank.
Verbraucherschützer: Beschwerden über Postbank halten an
Auch 2024 noch im Krisenmodus
Problematisch war vor allem der Umstand, dass viele Postbank Kunden teils nicht auf ihre Konten zugreifen konnten. Überweisungen blieben liegen, Kündigungen wurden nicht bearbeitet, der Kontakt mit dem Servicepersonal blieb, wenn dieser überhaupt zustande kam, häufig ergebnislos.
Zu viele Aufträge: Die Postbank kommt nicht mehr hinterher
Nun also die Ansage: auch 2024 sollen ehemalige Bestandskunden der Postbank weiter mit Problemen rechnen müssen. Immerhin gibt es für Postbank Kunden, die von der verzögerten Bearbeitung von Pfändungsanliegen betroffen waren, jetzt die Möglichkeit, einen Schadensersatz zu beantragen. Allerdings ist dieser auf maximal 1000 Euro gedeckelt und setzt den akribischen Nachweis der entstandenen Mehrkosten voraus.