Direkt im Anschluss an die Weihnachtsfeiertage dreht sich erstmal alles um die Apple Watch. Der Verkauf der Apple Watch Series 9 und der Apple Watch Ultra 2 wurde in den USA für unbestimmte Zeit eingestellt. Die beiden Modelle der Uhr sind im Heimatland des Unternehmens zwar teilweise noch bei Apples Handelspartnern erhältlich, doch scheinen auch hier die Kontingente begrenzt. Amazon beispielsweise listet die neuesten Modelle der Apple Watch in den USA ebenfalls schon als derzeit nicht verfügbar.

Wir haben ja schon vor Weihnachten über den sich anbahnenden Verkaufsstopp berichtet. Apple hatte bis zuletzt die Hoffnung, dass die aktuelle US-Regierung quasi in letzter Minute von ihrem Vetorecht Gebrauch machen würde. Dieser Termin ist allerdings über die Weihnachtsfeiertage verstrichen und somit darf Apple die beiden Modelle der Uhr in den USA derzeit weder verkaufen noch importieren. Letzteres dürfte sich mit etwas Verzögerung dann auch auf die generelle Verfügbarkeit der Uhr dort auswirken.

Apple arbeitet an eigener Methode zur Blutsauerstoffmessung

Apple fügt sich damit einem bereits im Oktober ergangenen Urteil der amerikanischen Handelskommission, hat allerdings auch direkt von der mit dem Inkrafttreten des Urteils verbundenen Möglichkeit Gebrauch gemacht, Berufung dagegen einzulegen. In einer Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ließ Apple verlauten, dass man mit der Entscheidung in keiner Hinsicht einverstanden sei und alle möglichen Wege beschreite, und die Apple Watch Series 9 und die Apple Watch Ultra 2 so schnell wie möglich wieder für Kunden in den USA anbieten wolle. Apples Anwälte begründen ihren Einspruch unter anderem damit, dass ein Vertriebsverbot während des Fortgangs der gerichtlichen Auseinandersetzung dem Konzern irreparable Schäden zufügen könne.

Apple will offenbar einen zeitlichen Aufschub erhalten, um die beiden Modelle der Uhr solange weiter vertreiben zu können, bis die zuständigen Behörden darüber entscheiden, ob eine modifizierte Version die Masimo-Patente ausreichend respektiert. Apples Entwickler arbeiten dem Vernehmen nach schon länger an einer alternativen Variante der Blutsauerstoff-Berechnung und die zuständigen Behörden haben bis zum 13. Januar Zeit, über deren Zulassung zu entscheiden.

Hat Apple zu hoch gepokert?

Im Wesentlichen wird Apple vorgeworfen, bei der in die Apple Watch integrierten Messung des Sauerstoffgehalts im Blut gegen verschieden Patente von Masimo zu verstoßen. Zudem haben die Kläger Apple auch des Diebstahls geistigen Eigentums bezichtigt und sich darüber beklagt, dass Apple die mit der Technologie befassten Mitarbeiter gezielt abgeworben hat.

Apple hat dem Anschein nach eine außergerichtliche Einigung mit Masimo bislang konsequent ausgeschlossen und es wird nun darüber spekuliert, ob der Apple-Watch-Hersteller zu hoch gepokert und bis zuletzt auf ein Veto der US-Regierung gehofft hat. Diese ließ allerdings verlauten, dass sie nach sorgfältigen Überlegungen beschlossen habe, die Entscheidung der Handelskommission nicht rückgängig zu machen

Keine direkten Folgen für Europa

Außerhalb der USA sollten diese Streitigkeiten zunächst einmal keinerlei Auswirkungen zeigen. Sowohl die Patentklage als auch die daraus resultierenden Entscheidungen beziehen sich ausschließlich auf die Einfuhr und den Vertrieb der Apple Watch Series 9 und der Apple Watch Ultra 2 in den USA. Die Apple Watch SE ist derweil auch in den USA weiterhin ganz normal erhältlich, da diese Version der Uhr nicht über die strittige Funktion zur Sauerstoffmessung im Blut verfügt.

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