Pünktlich zum Jahresstart hat Amazon einige Gebührenänderungen für FBA Seller im Jahr 2024 angekündigt. Wie Tim Schlenger für Revoic berichtet, werden diese Änderungen im Laufe des Jahres eingeführt – und schon im Februar treten erste Anpassungen in Kraft. Hinsichtlich des Inlandsversands gibt es gute Nachrichten für die Seller; und auch eine Rabattierung wird für eine bestimmte Versandart in Aussicht gestellt. Im Fokus stehen aber besonders erhöhte Gebühren für niedrigen Lagerbestand, die Änderungen bei den monatlichen Lagergebühren und erhöhte Gebühren für Lagernutzung und Altbestand.
Die wichtigsten Gebührenänderungen von Amazon für FBA Seller in der Übersicht
Aus Sicht der Seller ist erfreulich, dass sich die Gebühren für den Versand durch Amazon im Inland in Deutschland nicht verändern. In einigen Ländern, etwa im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, Schweden, Polen und Belgien, werden die Gebühren für den inländischen Versand allerdings ab dem 5. Februar 2024 höher ausfallen.
Positiv fällt zudem ins Gewicht, dass beim Verkauf von übergroßen Produkten im paneuropäischen Versand in Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland ab dem 1. Juli 2024 nur noch dann ein Aufschlag nötig wird, wenn sich Verkaufs- und Zielland unterscheiden. Und besonders erfreulich dürfte auch die Rabattierung beim Versand in Produktverpackung ohne zusätzliche Verpackung über Amazon sein. Im Vereinigten Königreich, in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien können Händler:innen einen solchen Rabatt erhalten. Das ist zum Beispiel bei für das Programm zertifizierten Produkten möglich, die nicht zum Gefahrengut zählen, keine Sonderübergröße haben und nicht extrem klein sind. Tim Schlenger erklärt:
Für einen Standardumschlag von mehr als 210 g bis maximal 460 g bedeutet dies pro Einheit z.B. einen Rabatt von 0,02 € in Deutschland und Frankreich und 0,03 € in Italien und Spanien, im Vereinigten Königreich beträgt der Rabatt auf die “Versand durch Amazon”-Gebühren für niedrigpreisige Artikel 0,01 £.
Ab dem 1. März 2024 sinken dazu die Lagergebühren für alle Artikel mit Standardgröße (nur nicht für Gefahrengut), die FBA Seller über Amazon verkaufen. In der Seller Central finden die Händler:innen konkrete Angaben dazu. Während sie in diesem Kontext Geld bei den Lagerkosten sparen können, müssen sie im Lagerkontext bei bestimmten Voraussetzungen mit Mehrkosten rechnen. Und Amazon hat einen guten Grund dafür.
Zusatzgebühren im Lagerbereich
Amazon möchte den Lagerbestand optimieren und ändert daher einige Lagergebühren. Das fällt vor allem beim Altbestand im Lager beim Versand durch Amazon ins Gewicht. Bei einer Lagerzeit zwischen 271 und 365 Tagen müssen Seller ab dem 15. Februar pro Kubikmeter und Monat über 90 Euro zahlen. Darüber hinaus wird die Lagerzeit bis zu einem Aufschlag bei der Lagernutzung beim Versand durch Amazon von 26 auf 22 Wochen reduziert. Ab 22 Wochen Lagerzeit müssen Seller draufzahlen. Vom 1. Juni an werden auch neue Zeitintervalle für die Lagerauslastung eingeführt, die spezifische Aufschlagskosten hervorrufen, ausgenommen sind sind Lagerbestand mit einer Lagerzeit zwischen 0 und 30 Tagen sowie Produkte in den Kategorien Bekleidung, Schuhe und Taschen.
Ab dem 1. April wiederum – und das wird kein Aprilscherz sein – müssen FBA Seller, die auf das Programm Paneuropäischer Versand durch Amazon zurückgreifen, mit Zusatzgebühren für niedrigen Lagerbestand rechnen. Diese Gebühr wird am Gewicht der Produkte berechnet und über einen historischen Lagerbestand ermittelt. Für diesen Aspekt setzt Amazon auf eine spezifische Rechnung, die „die durchschnittliche Bestandsmenge pro Tag in Relation zu den durchschnittlich versendeten Einheiten pro Tag, in den letzten 90 sowie den letzten 30 Tagen“ in Betracht zieht. Im ausführlichen Post von Revoic, dem viele der hier angeführten Informationen entstammen, findest du eine Beispielrechnung sowie noch detailliertere Informationen zu den Gebühren-Updates.