Ende 2023 hat das Land Brandenburg mit einer mobilen iPhone-Applikation neu aufgelegt, was in den Jahren zuvor noch über Papiergutscheine geregelt wurde: Subventioniertes Taxifahren für junge Leute.
Den halben Fahrpreis zahlt das Land
Das App-Angebot 50:50 Taxi Brandenburg zielt auf Anwender zwischen 16 und 25 Jahren und soll diese in ländlichen Regionen davon abhalten, für Hin- und Rückfahrt zu Party, Disco oder Club auf das private Fahrzeug zu setzen.
Wer freitags, samstags und an gesetzlichen Feiertagen zwischen 20:00 Uhr abends und 8:00 Uhr morgens unterwegs ist, soll sich über die Applikation ein Taxi buchen können und teilt sich den Fahrpreis dann mit dem Land Brandenburg.
Insgesamt stellt das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung in den Jahren 2023 und 2024 für die so erhoffte Reduzierung der Anzahl von Freizeit-Unfällen 125.000 Euro zur Verfügung. Bei einer Beteiligung von 25 Euro pro Fahrt würden so gut 5.000 günstige Taxifahrten zustande kommen.
Doch die für iPhone und Android verfügbaren Applikationen tun sich mit der Digitalisierung der seit 1995 bestehenden Idee des Fifty-Fifty-Taxis mehr als schwer.
Wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg meldet, seien trotz 3.500 App-Downloads seit dem vergangenen Jahr nur magere 131 Fahrten zustande gekommen. Viele der potenziellen Nutzer berichten zudem über Fehler bei der Registrierung und Reservierungsanfragen, die von den registrierten Taxiunternehmen nicht beantwortet werden würden.
Idee top, aber Umsetzung Schrott? Die #5050App soll es #Jugendlichen in #Brandenburg ermöglichen nach #Partys günstig und sicher mit dem #Taxi nach Hause zu kommen. Das klappt bisher wohl auch nur so 50:50 … pic.twitter.com/7qoXmo5eZz
— rbb|24 (@rbb24) February 19, 2024
Entsprechend schlecht ist der neue Download auch im App Store bewertet, wo Anwender von fehlerhaften Zieleneingaben, einem fehlenden Angebot an Taxen und plötzlichen Abstürzen der Anwendung berichten. Von Rundfunk RBB auf die Fehlerberichte angesprochen, sieht der zuständige Staatssekretär des Brandenburger Infrastrukturministeriums, Uwe Schüler (CDU), derzeit keinen dringenden Handlungsbedarf. Dem Ministerium würden keine vergleichbaren Rückmeldungen vorliegen.