Apple scheint sich auf eine Niederlage in dem von der EU-Kommission untersuchten Wettbewerbsstreit mit Spotify einzustellen und geht in die Offensive. In einer an amerikanische Medien verteilten Stellungnahme lässt der iPhone-Hersteller verlauten, dass Spotify unbegrenzten Zugriff auf alle von Apple bereitgestellten Werkzeuge wolle, ohne etwas dafür zu bezahlen.

Anfang der Woche hat ja bereits die Meldung die Runde gemacht, dass die Europäische Union aller Wahrscheinlichkeit nach eine 500-Millionen-Strafe gegen Apple verhängen wird. Damit soll eine bereits 2019 eingeleitete Untersuchung abgeschlossen werden, die auf dem Vorwurf von Spotify gründet, Apple missbrauche seine mächtige Stellung und benachteilige seine Konkurrenten mithilfe von unfairen und wettbewerbswidrigen Maßnahmen.

Konkret hat sich Spotify hier unter anderem darüber beschwert, dass Apple App-Anbietern die Möglichkeit verwehrt, alternativ zum Abrechnungssystem des App Store auch alternative oder eigene Zahlungsmöglichkeiten anzubieten oder zu verlinken. Die Beschwerde wurde noch vor den mit dem Gesetz über digitale Märkte überarbeiteten App-Store-Vorgaben eingereicht und wurde daher auch unabhängig davon behandelt.

Apple wehrt sich jetzt lautstark

Apple lässt im Vorfeld der für die nächsten Tage erwarteten Veröffentlichung der EU-Entscheidung verlauten, dass sich das Unternehmen grundsätzlich darüber freue, den Erfolg aller Entwickler, auch den von Spotify, zu unterstützen. Spotify bezahle Apple nichts dafür, dass seine App für Apple-Nutzer in 160 Ländern im App Store verfügbar ist.

Spotify hat darauf seinerseits mit einer Stellungnahme reagiert, die unter anderem bei TechCrunch zu lesen ist. Der Musikdienst habe seinen Erfolg erreicht, obwohl Apple sich alle Mühe gegeben habe, sich einen künstlichen Vorteil zu verschaffen. Man müsse entweder eine schlechte Benutzererfahrung bieten, bei der man nicht direkt kommunizieren könne, wie man Spotify auf iPhones kauft oder abonniert, oder einen Kostennachteil von 30 Prozent gegenüber seinem größten Konkurrenten akzeptieren.

Ob die neue Gesetzgebung in Europa hier tatsächlich für mehr Freiheiten sorgt, bleibt abzuwarten. Apple räumt Entwicklern zwar künftig neue Möglichkeiten ein, will aber mithilfe von neuen Gebühren auch weiterhin von deren Erfolg profitieren.

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