Mit der Vorstellung des Video-KI-Tools Sora sorgte das AI-Unternehmen OpenAI vor Wochen für Furore. Die vom Unternehmen selbst veröffentlichten Videos wurden medial millionenfach geteilt und angesehen. Die teils realitätsnahen Clips sollen verdeutlichen, wie wirkmächtig Sora ist; das Tool kann aus simplen Prompts schnell hochwertige Videos kreieren, die mitunter auf den ersten Blick kaum von realistischen Aufnahmen zu unterscheiden sind. Allerdings ist Sora der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich gemacht worden. Doch erste Creator durften das Tool bereits testen. Einige ihrer Videos hat OpenAI kürzlich geteilt. Dabei berichten die Creator, wie Sora ihnen bei der Arbeit helfen kann. Das ist Content und Influencer Marketing von OpenAI zugleich. Das Sora Tool muss sich aber auch Kritik gefallen lassen.

A glimpse of our early work with artists and filmmakers to see how Sora can help bring ideas into reality: https://t.co/kIowcqry0d

— OpenAI (@OpenAI) March 25, 2024

Neue Sora-Videos: Creator erklären, was das Tool ihnen bietet

Im Rahmen der ersten Vorstellung des KI-Video-Tools erklärte OpenAI:

We’ll be taking several important safety steps ahead of making Sora available in OpenAI’s products. We are working with red teamers — domain experts in areas like misinformation, hateful content, and bias — who are adversarially testing the model.

Ein nächster Schritt in der Weiterentwicklung des Tools ist die Testphase mit ausgewählten Creatorn. Deren Feedback soll ebenso dazu beitragen, Sora für den umfassenden Roll-out vorzubereiten. Ein Datum für diesen gibt es indes noch nicht. OpenAIs CTO Mira Murati gab jedoch jüngst gegenüber dem Wall Street Journal an, dass Sora noch 2024 für alle zur Verfügung stehen könnte. Auf dem OpenAI Blog wurden zuletzt einige Videos von Künstler:innen vorgestellt. In diesem Kontext betonen die Videomacher:innen vor allem, dass das Tool dabei unterstützt, Videoideen zum Leben zu bringen, die von bekannten Mustern, Realistischem und klassischen Videoaufnahmen abweichen. So erklärt das Multimedia-Unternehmen shy kids:

As great as Sora is at generating things that appear real – what excites us is its ability to make things that are totally surreal.

Fliegende Schweine mit Flügeln, neu zusammengesetzte Tiere, eine neuartige Darstellung von Digital Fashion oder eine Figur namens Air Head – die Grenzen für die Videoproduktion werden verschoben. Ein Beispiel von shy kids zeigt OpenAI-Präsident Greg Brockman auf X:

Sora for artists and filmmakers: https://t.co/Ysx3rGElxt pic.twitter.com/VJtnXk2E6U

— Greg Brockman (@gdb) March 25, 2024

Viele der Filmemacher:innen betonen, dass ihnen dieses Tool eine neue Art und Weise des Storytellings ermögliche und Einschränkungen aufhebe. Der Regisseur Paul Trillo sagt etwa:

Not restricted by time, money, other people’s permission, I can ideate and experiment in bold and exciting ways.

Auch für Nik Kleverov, den Creative Director von Native Foreign, ist das Einsparungspotential eines solchen KI-Tools bei der Produktion relevant. Das Budget müsse ihm zufolge nicht mehr die Kreation und das Storytelling bestimmen. Auf technischer Ebene macht Sora laut Creative Director Josephine Miller die Kreation schlichtweg einfacher:

The ability to rapidly conceptualize at such a high level of quality is not only challenging my creative process but also helping me evolve in storytelling. It’s enabling me to translate my imagination with fewer technical constraints.

Dabei ist Sora nicht das einzige KI-Video-Tool, das sich anschickt, Creatorn und Unternehmen zu helfen, ihre Business-Ziele mit der günstigeren und einfacheren Videoerstellung zu erreichen. Und dass Sora solch hochwertige Videos produzieren kann, basiert auf einem kritisierten Training.

Hat OpenAI schlichtweg Creator-Videos kopiert?

Jüngst sorgten Aussagen von OpenAI CTO Mira Murati im Interview mit dem Wall Street Journal für Aufsehen. Sie gab an, dass OpenAI für das Video-Tool Sora zum Training öffentlich verfügbare Videos genutzt hat. Bei der Nachfrage, ob das auf Videos von Creator auf YouTube, Instagram und Co. zutreffen würde, gab sie sich zunächst unsicher und sagte, es gehe um öffentlich verfügbare Clips. Man kann demnach spekulieren, dass auch Creator-Videos aus der Öffentlichkeit zum Training genutzt wurden. Die Transparenz zu den Trainingsdaten ist nicht so offenbar wie das Marketing für das Tool. OpenAI hat derweil mit Klagen von Publishern aufgrund von Vorwürfen der Copyright-Verletzung beim KI-Training für die eigenen Modelle zu kämpfen.

In der EU werden Nachfragen zur Grundlage von KI-Trainingsdaten künftig beantwortet werden müssen. Dafür sorgt der AI Act, das laut dem EU-Parlament erste KI-Gesetz seiner Art weltweit. Den AI Act und damit strenge Regeln für die KI-Nutzung hat das Parlament vor kurzem verabschiedet. Auch YouTube fordert von den Videoersteller:innen künftig konkrete Transparenzangaben im Kontext der Video-Uploads mit spezifischem KI-Hintergrund.

Creators! Starting today, we’ll need to disclose in YouTube Studio if the content we’re uploading has been altered or synthetically generated in a meaningful way:

Check ‘Yes’ if you’re doing things like digitally swapping realistic faces or using a synthetic voice, altering… pic.twitter.com/SJPcN7mqTK

— YouTube Liaison (@YouTubeLiaison) March 18, 2024

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