REWE, Penny, Kaufland, LIDL – die meisten großen Lebensmittel-Händler bieten inzwischen eigene Smartphone-Applikationen an, die Kunden mit Rabatten, Coupons und Gewinnspielen locken. Verbraucherschützer und Marktforscher stehen den Werkzeugen zur Kundenbindung jedoch eher skeptisch gegenüber.

Eine von vielen: Die Penny-App

Zwar stimmt es durchaus, dass die Nutzung der Supermarkt-Apps beim Kauf bestimmter Produkte zur Mitnahme teils erhebliche Rabatte führen kann, allerdings werfen die Apps viele Datenschutz-Fragen auf und bringen es lediglich auf tatsächliche Ersparnisse im geringen einstelligen Prozentbereich. Im Gegenzug binden die Apps Verbraucher an die jeweiligen Supermarkt-Ketten.

Dabei wird in Deutschland grundsätzlich ohne große Treue eingekauft. Wie eine Studie zeigt, über die der Rundfunk Berlin Brandenburg berichtet, kaufen rund 80 Prozent der Verbraucher, je nach Angebot, in verschiedenen Geschäften ein und wollen sich in der Regel nicht auf eine Supermarkt-Kette festlegen.

Ersparnisse zwischen 0,9 und 3,5 %

Aus den Studienergebnissen der Preisvergleichs-App Smhaggle, geht zudem hervor, dass die tatsächliche Ersparnis durch die Nutzung von Supermarkt-Apps sehr gering ausfällt. Nach der Untersuchung von 100.000 Einkaufszetteln ist man zu dem Schluss gekommen, dass die durchschnittliche Ersparnis je nach Einzelhändler zwischen 0,9 und 3,5 Prozent liegt. Konkret fallen die Werte wie folgt aus.

Ersparnis durch Supermarkt-Apps

REWE 0,9 Prozent
Penny 1,1 Prozent
Kaufland 1,7 Prozent
LIDL 3,5 Prozent

Im Gegenzug dafür liefern Kunden den Händlern mit der Nutzung der Apps wertvolle Daten über ihre Einkaufsgewohnheiten und ermöglichen eine gezieltere Kundenansprache.

Verbraucherschützer warnen, dass die Datensammlung durch die Apps wesentlich umfangreicher sein kann als bei der Nutzung von Plastikkarten wie etwa der Payback- oder der Deutschland-Karte. So können Bewegungsprofile erstellt und sogar Zugriffe auf Kontakte oder den Standort des Nutzers ermöglicht werden. Diese Daten werden dann häufig auch an Dritte weitergegeben.

Das vorläufige Fazit: Die Installation der zahlreichen Supermarkt-Apps könnt ihr euch bis auf Weiteres sparen.

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