Nachdem sogenannte Cloud Gaming-Services, mit denen Spiele ohne physische Kopie oder Download über eine Internetverbindung gestreamt werden können, lange Zeit im App Store verboten waren, hat Apple zu Beginn dieses Jahres eine Kehrtwende vollzogen. Microsoft veröffentlichte daraufhin Ende Juni dieses Jahres Xbox Cloud Gaming als webbasierte Browser-Variante für Apple-Geräte.
Wer nun denkt, damit wäre das Problem endgültig aus der Welt, liegt leider falsch: Erneut kommt es nun zu Querelen zwischen Microsoft und Apple bezüglich der Themen Cloud Gaming und App Store. Wie unter anderem The Verge berichtet, habe Microsoft bei einer Aufsichtsbehörde eine Beschwerde gegen Apple eingereicht.
Microsoft hat Ende Juli dieses Jahres einen Antrag bei der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde CMA eingereicht. Man sei der Ansicht, dass Apple es trotz der Änderungen am App Store, die zu Beginn dieses Jahres gemacht worden sind, unmöglich mache, dass Cloud-Gaming-Dienste im App Store angeboten werden könnten. Dabei weist Microsoft auf zwei Bereiche hin, die hauptsächlich für Probleme sorgen: Apples Anforderungen an In-App-Käufe, sowie Regularien, die Links zu externen Seiten zum Kauf von digitalen Inhalten verhindern. Von Microsoft heißt es dazu:
„Tatsächlich ist die In-App-Provisionsgebühr von Apple in einer Höhe angesetzt, die weder wirtschaftlich tragbar noch vertretbar ist. Die 30-prozentige Provision macht es Microsoft unmöglich, sein Cloud-Gaming-Angebot effektiv zu monetarisieren, da Richtlinie 3.1.3(b) verhindert, dass iOS-Nutzern unterschiedliche Inhalte, Abonnements oder Funktionen (einschließlich Verbrauchsmaterialien in Multiplattform-Spielen) angeboten werden (im Vergleich zu den Inhalten, Abonnements und Funktionen, die auf anderen Plattformen angeboten werden).
Wie die CMA in ihrer Marktstudie zum mobilen Ökosystem feststellte, ist die von Apple erhobene Gebühr von 30 Prozent für IAPs das Ergebnis eines mangelnden Wettbewerbs beim Vertrieb nativer iOS-Apps.“
Microsoft schließt daraus, dass Apples Änderungen den den Richtlinien es den Cloud Gaming-Anbietern nicht ermöglichen, ihre Apps im App Store anzubieten. Zudem behauptet das Unternehmen, dass Entwicklerteams von Drittanbietern ihre Spiele neu programmieren müssten, um die In-App-Anforderungen erfüllen zu können.
Apple hat der britischen CMA Anfang August eine eigene Antwort zur Verfügung gestellt. In diesem Paper verweist das Unternehmen auf die Existenz weiterer Cloud-Gaming-Dienste, die bereits im App Store verfügbar seien, sowie auf die eigene Rolle, diesen zum Erfolg zu verhelfen. Man habe zudem eine Reihe von Technologien entwickelt, um Cloud Gaming für iOS zu ermöglichen, unterstütze Web-Apps sowie die Zusammenarbeit mit Entwicklern und Entwicklerinnen seit Änderung der Richtlinien im Januar dieses Jahres.
Mit AntStream Arcade (App Store-Link) ist bereits ein Cloud-Gaming-Dienst im App Store verfügbar gemacht worden. Laut Apple sind weitere andere Services dieser Art in Arbeit.
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