Damit die Lösungen Googles und auch das Ende des Supports für Third Party Cookies sowohl dem Datenschutz als auch dem Wettbewerb im Digitalraum gerecht werden, hat Google die kommenden Entwicklungsschritte unter behördliche Aufsicht gestellt. Konkret hat das Unternehmen sich selbst Anforderungen auferlegt, um die Zustimmung der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) und des Information Commissioner’s Office (ICO) bei der Weiterentwicklung der Privacy Sandbox zu erhalten. Diese Verbindungen sind laut Google rechtlich bindend und sollen insbesondere Wettbewerbsbedenken zerstreuen. Der regulatorische Druck hat bereits zu einer früheren Verzögerung geführt.
Jetzt verzögert Google das Blockieren von Cookies von Drittanbieter:innen erneut und zielt nun auf Ende 2024 ab. Damit sind wir noch mindestens zwei Jahre davon entfernt, invasive Daten, Technologien wie Fingerabdrücke und Benutzer:inneninformationen über das Verhalten im Netz durch Googles Privacy Sandbox zu ersetzen. Ursprünglich hatte der Suchmaschinenkonzern geplant, die Unterstützung für Tracking Cookies von Drittanbieter:innen in Chrome bis Anfang 2020 zu beenden, also etwa vor zweieinhalb Jahren. Anthony Chavez, Vice President von Google bestätigte die Verzögerung in einem kürzlich veröffentlichten Blogbeitrag:
Now intend to begin phasing out third-party cookies in Chrome in the second half of 2024.
Die Themen-API-Eingabeaufforderung in Chrome
Google arbeitet derzeit intensiv daran, eine neue Reihe von APIs zu testen. Diese sollen laut Angaben des Unternehmens ein Gleichgewicht zwischen der Wahrung der Privatsphäre und der weiteren Aktivierung der digitalen Werbelandschaft schaffen, im Übrigen ist dies das Kerngeschäft des Suchmaschinenkonzerns. Entwickler:innen haben ab sofort Zugriff, um die APIs auf ihren Websites und in Apps zu testen.
Google plant, die Chrome User, die die Privacy Sandbox APIs aktiviert haben, ab August 2022 auf „Millionen von Benutzer:innen weltweit“ auszuweiten. Anschließens sollen bis 2023 mehr Personen zugelassen werden, um Publishern und Entwickler:innen Zugang zu ermöglichen sowie ihnen Zeit zu geben, die Technologie kennenzulernen – und zwar, bevor die APIs bis zum dritten Quartal 2023 für alle User ausgerollt werden.
Konkurrenzunternehmen und Befürworter:innen im Bereich Datenschutz haben Googles Pläne kritisiert. EFF-Technologe Benett Cyphers forderte Google etwa auf, die „Bemühungen auf den Aufbau eines wirklich benutzer:innenfreundlichen Webs umzulenken“. Google erklärt:
As the web community tests these APIs, we’ll continue to listen and respond to feedback.