Die Twitter-Alterantive Threads von Instagram ist nun auch in Deutschland verfügbar. Der Start verlief jedoch holprig, denn zu Beginn lief nicht alles rund. Das Potenzial der Plattform ist aber erkennbar. Doch was macht sie so besonders? Ein Erfahrungsbericht. 

Seit dem 14. Dezember 2023 ist die Twitter-Alternative Threads von Instagram auch in Deutschland und Europa verfügbar. In den USA und über 100 weiteren Ländern ging die Plattform allerdings bereits im Juli an der Start. Der Grund: Instagram-Mutterkonzern Meta konnte zunächst nicht die Datenschutzbestimmungen der EU erfüllen.

Was ist Threads?

Threads ist eine Social-Media-Plattform aus dem Hause Meta (Facebook und Instagram). Das Unternehmen bezeichnet die Anwendung als „textbasierte Konversations-App“. Ein genauerer Blick auf die Oberfläche der Plattform offenbart jedoch: Threads ist Metas Antwort auf X (ehemals Twitter).

Im Vergleich zu anderen Alternativen scheint die App jedoch einen entscheidenden Vorteil zu haben: Sie ist direkt an Instagram angebunden. Heißt konkret: Meta kann bei der Etablierung von Threads bereits auf eine breite Nutzerbasis zurückgreifen.

Unternehmensangaben zufolge soll die Twitter-Alternative neben Instagram, WhatsApp und Facebook „einen neuen, separaten Raum für Echtzeit-Updates und öffentliche Unterhaltungen“ schaffen.

Wie funktioniert Threads?

Instagram-User können sich mit ihrem bestehenden Account bei Threads einloggen. Außerdem soll es möglich sein, direkt zwischen den beiden Apps zu wechseln. Threads-Inhalte lassen sich so auch per Instagram teilen und via Link auf anderen Plattformen posten.

Wie in anderen sozialen Netzwerken können Threads-User eigene Beiträge erstellen, anderen Accounts folgen und Inhalte liken sowie teilen. Neben den Inhalten von abonnierten Konten erscheinen im Feed auch „empfohlene Beiträge“. Text-Beiträge können wiederum bis zu 500 Zeichen lang sein.

Außerdem ist das Teilen von Links, Fotos und Videos mit einer Länge von bis zu fünf Minuten möglich. Zum Vergleich: Bei Twitter lag die Text-Grenze ursprünglich bei 140 Zeichen. Im Laufe der Jahre wurde sie auf 280 Zeichen erhöht. Wer längere Inhalte posten will, muss mittlerweile das Bezahlabo X Premium (ehemals Twitter Blue) abonnieren.

Anmeldung bei Threads

Auf der Threads-Website tauchte rund eine Woche vor dem Start in Europa ein mysteriöser Countdown auf, der das Release der Plattform hierzulande zwar andeutete, aber ohne jegliche Informationen daherkam.

Der Hype war dennoch enorm. Und tatsächlich entpuppte sich der Countdown als das, was viele zuvor geahnt oder erhofft hatten. Zum Deutschlandstart haben wir uns deshalb einen Threads-Account eingerichtet. Das Problem dabei: BASIC thinking hat nun zwar ein offizielles und verifiziertes Konto, aber der Link zu unserem Account scheint bei vielen nicht zu funktionieren.

Gleiches gilt für die Website in vielen Web-Browsern. Auch die Anmeldung an sich forderte etwas Geduld. Denn als der Countdown ablief, waren offenbar die Threads-Server überlastet. Nach einigen Versuchen klappte es dann doch. Wobei der Anmeldungsprozess etwas verwirrend war. Die Optionen: „Mit Instagram fortfahren“ oder “ Ohne Profil verwenden“

Der Unterschied: Wer sich über einen bestehenden Instagram-Account anmeldet, kann laut Threads „Inhalte posten und mit Inhalten interagieren“. Ohne Instagram-Profil soll Threads zwar ebenso abrufbar sein, aber das Posten und Interagieren mit Inhalten nicht möglich sein.

Test und Erfahrungen

Threads gleicht optisch einer Mischung aus Instagram und Twitter. Wobei die Instagram-Optik von Meta offenbar gewusst gewählt wurde. Eine Abgrenzung hätte ich jedoch schöner gewunden. Dennoch liefert die Plattform die typischen Funktion, die man auch von Twitter kennt.

Es ist möglich Inhalte wie Text, Bilder und Videos zu veröffentlichen, zu liken und zu teilen. Außerdem zeigt Threads die Anzahl der Interaktionen an. Das gilt auch für die Anzahl an Nutzern, die einen Beitrag gesehen haben. Die Hashtag-Funktion läuft aber noch nicht rund. Denn es scheint die Möglichkeit zu geben, Tags zu setzen, aber das klappt nicht über das #-Tastatursymbol.

Es gibt zwar einen Hashtag-Button, der eine Auswahl an verlinkbaren Profilen anzeigt, aber auch die scheint zunächst begrenzt. Die Threads-App macht dennoch einen vertrauten Eindruck. Ganz im Gegensatz zur Web-Ansicht, die wenig intuitiv und sogar unübersichtlich daherkommt.

Fazit: Threads, die Twitter-Alternative von Instagram

Der Deutschlandstart von Threads verlief holprig. Denn nach Ablauf des prominent platzierten Countdowns klappte vieles nicht. Das Potenzial der Plattform ist dennoch erkennbar – vor allem in der Webversion. Für Twitter (mittlerweile X) könnte das sogar der endgültige Todesstoß sein.

Denn Datenschutz hin oder her: Die Twitter-Alternative von Instagram scheint – wie ihre Schwester-Netzwerke – aber  im Gegensatz zur Plattform „X“ wesentlich konsequenter gegen Desinformation, Antisemitismus und Rassismus vorzugehen. Auch wenn zunächst nicht alles rund lief.

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