Bei Diskussionen über Speicherlösungen für Balkonkraftwerke kommt immer auch die Frage nach deren Rentabilität auf. Nicht zu unrecht, denn schon allein aufgrund der schwankenden Energiepreise lassen sich hier kaum zuverlässige Langzeitprognosen treffen. Dennoch ist eine solche Anschaffung unserer Meinung nach eine Überlegung wert – ihr solltet dabei allerdings ein paar grundlegende Gedanken einbeziehen.

Zunächst einmal müssen wir hier grundsätzlich über Geld reden. Es wird von uns nie die Empfehlung geben, etwas auf Pump zu kaufen. Wer ein Balkonkraftwerk um eine Speicherlösung erweitern will, sollte das benötigte Geld „übrig haben“, das lässt dann vor allem auch entspannter auf den Zeitraum einer möglichen Amortisierung blicken.

Anker Solix Balkonkraftwerk mit Akku

Vor dem Kauf muss man sich zudem überlegen, ob es eine stationäre Lösung sein soll oder man die Option zur Doppelnutzung in Form einer entsprechenden Power Station in Betracht zieht. Wir haben hier im vergangenen Jahr das PowerStream-System von EcoFlow vorgestellt, die Option zu Verwendung als kleiner Hausspeicher kann die Kosten für eine leistungsfähige Power Station deutlich erträglicher machen.

Im Freien muss der Akku auch Kälte abkönnen

Bei einer Festinstallation solltet ihr euch schon vor dem Kauf Gedanken über den Aufstellungsort machen. Wenn dort nämlich teils auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu erwarten sind, ist ein Gerät mit integrierter Heizung absolut sinnvoll. Dergleichen wird etwa von Zendure oder jetzt auch EcoFlow angeboten. Die Solarbank von Anker ist zwar günstiger und ebenfalls wetterfest, hier wird allerdings bei Frost durch eine Schutzschaltung deaktiviert. Gerade an kalten und klaren Wintertagen ist die Solarleistung nicht zu unterschätzen und ihr wollt hier auch das Optimum mitnehmen.

Für die Kabeldurchführung in Innenräume muss man übrigens nicht zwingend Löcher bohren, EcoFlow hat ein spezielles Kabel im Programm, das sich durch den Rahmen von geschlossenen Fenster führen lässt.

Optimale Leistungsverwertung

Die gesteigerte Leistungsausbeute durch Einbeziehen einer Speicherlösung findet bei Diskussionen zu diesem Thema deutlich zu wenig Beachtung. Der größte Teil der Betreiber eines Balkonkraftwerks bekommt seine Einspeisung nicht vergütet, will den erzeugten Strom also bestmöglich selbst nutzen. Dies setzt voraus, dass zum einen tagsüber jemand zuhause ist und dieser zudem zuverlässig die Leistungsspitzen nutzt, um stromintensive Tätigkeiten wie Spülmaschine und dergleichen anzustoßen.

In der Praxis lässt sich dies zumindest unserer Erfahrung nach nur bedingt bewerkstelligen. Viel effektiver ist es da, den Speicher so zu konfigurieren, dass dieser seine Kapazität permanent in Höhe einer vorgegebenen Grundlast bereitstellt und tagsüber bei Überproduktion geladen wird.

Auch mehr als 600W werden verwertet (links: EcoFlow, rechts: Anker)

Diese Konfiguration stellt sicher, dass man tatsächlich auch nichts an den Anbieter verschenkt. Obendrauf können Nutzer solcher Speicherlösungen für Balkonkraftwerke noch einen zusätzlichen Leistungsbonus mitnehmen. Systeme wie die von EcoFlow und Anker werden durch die Wechselrichter gesteuert, was bedeutet, dass diese nur die gesetzlich vorgegebene Maximalleistung (derzeit noch 600 Watt) an das Stromnetz abgeben, der von den angeschlossenen Solarpanels darüber hinaus produzierte Strom jedoch nicht verfällt, sondern an den Akku weitergegeben wird und dort für Zeiten mit bewölktem Himmel oder die für die Nacht bereitsteht.

Nehmt dies als Denkanstoß und führt die Diskussion dazu gerne in den Kommentaren weiter. Kaufentscheidungen in diesem Bereich wollen letztendlich immer wohl überlegt sein und hängen von zu vielen Faktoren ab – es kann hier keine allgemein gültigen Ratschläge geben.

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